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          < Betamethason + Gentamicin >

Betamethason + Gentamicin

 

Wirkmechanismus

Betamethason: Glucocorticoid; Bindung an intrazelluläre Rezeptoren, die im Zellkern als Transkriptionsfaktoren wirken, darüber vermehrte Biosynthese antiinflammatorischer Proteine
Gentamicin: Aminoglykosid; Bindung an 30S-Untereinheit von Ribosomen; Bildung von „Nonsense“-Proteinen, bakterizid

Anwendung

Entzündliche Hauterkrankungen mit Infektion gentamicinempfindl. Keime

Die Haut ist das größte Organ des Körpers. Sie übernimmt wichtige Funktionen als Schutz, zur Temperaturregulation und als Sinnesorgan des Organismus. Man unterteilt die Haut in die Epidermis (Oberhaut) und das Korium (Dermis, Lederhaut). Die Epidermis besteht überwiegend aus den Keratinozyten, die sich in einem Zeitraum von etwa 4 Wochen von der Basalschicht (stratum basale) bis zur Hornschicht (stratum corneum) ausdifferenzieren.

Als Hauterkrankungen oder Dermatosen bezeichnet man Erkrankungen der Haut und ihrer Anhangsorgane (Haare, Nägel, Talgdrüsen, Schweißdrüsen). Bei verschiedenen Ursachen wie Immunreaktionen/Allergien, Autoimmunreaktionen oder Infektionen kommt es zu einer entzündlichen Reaktion der Haut, die durch klinisch sichtbare Veränderungen, den Efforeszenzen, sichtbar wird. Man unterscheidet Primäreffloreszenzen, wie z. B. Rötung oder Bläschen, die auf gesunder Haut entstehen, von Sekundäreffloreszenzen, wie Schuppung oder Krusten, die sich auf bereits veränderter Haut entwickeln und damit eine chronisch entzündliche Hauterkrankung anzeigen.

Bei den häufigen Hauterkrankungen wie Psoriasis, Kontaktdermatitis, atopischer Dermatitis oder Akne  wird diese entzündliche Komponente mit entzündungshemmenden Glucocorticoiden behandelt. Je stärker die Entzündung, desto stärker muss das Glucocorticoid gewählt werden. Sofern die Ursache der Entzündung bekannt ist, wird darüber hinaus mit Antiinfektiva, Immunsuppressiva oder Antiallergika behandelt. Zum Einsatz kommen auch symptomatisch wirkende Arzneistoffe bei Schmerzen oder Juckreiz. Weiterhin muss bei der Behandlung an die Hautpflege und –regeneration gedacht werden.

Gentamicin wirkt vorwiegend bei einer Infektion mit gramnegativen Erregern. Ein Antibiogramm sollte vor Beginn einer Therapie erfolgen.

Dosierung

1-3 x täglich dermal

Patientenhinweis

Das Arzneimittel sollte nicht länger als 4 Wochen angewendet werden.
Keine Anwendung auf offenen Wunden.
Nicht in die Augen bringen.
Keine grossflächige Anwendung.

Nebenwirkungen

  Allergische Reaktionen

Es kann zu lokalen Hautreaktionen, aber auch zu systemischen Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock kommen.

  Systemische Glucocorticoidwirkung

Bei länger andauernder oder großflächiger Anwendung können systemische Glucorticoidwirkungen wie die Suppression des Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Regelkreises oder Morbus Cushing auftreten. Eine vermehrte systemische Wirkung ist auch unter Okklusivbedingungen zu erwarten.

  Ototoxizität

Bei Anwendung auf Schleimhäuten oder verletzter Haut kann Gentamicin systemische Nebenwirkungen verursachen.

  Hautatrophie

Diese Nebenwirkung wird durch durch Betamethason verursacht.

  Striae

Diese Nebenwirkung wird durch durch Betamethason verursacht.

  Periorale Dermatitis

Diese Nebenwirkung wird durch durch Betamethason verursacht.

  Teleangiektasie

Diese Nebenwirkung wird durch durch Betamethason verursacht.

  Brennen, Juckreiz, lokale Hautirritationen

Diese Nebenwirkung wird durch durch Betamethason verursacht.

Kontraindikationen

Virusinfektionen

Bei viralen Haut- sowie systemischen Infektionen sollten Glucocorticoide aufgrund ihrer immunsuppressiven Wirkung nicht eingesetzt werden.

Mykosen

Bei mykotischen Haut- sowie systemischen Infektionen sollten Glucocorticoide aufgrund ihrer immunsuppressiven Wirkung nicht eingesetzt werden.

Steriodakne

Rosacea

Schwangerschaft und Stillzeit

Das Arzneimittel ist bei großflächiger Anwendung im 1. Trimenon der Schwangerschaft kontraindiziert, im 2. und 3. Trimenon sollte es erst nach Strenger Indikationsstellung angewendet werden, da keine ausreichenden Daten zur Anwendung beim Menschen vorliegen.  
In Tierversuchen haben sich für das Glucocorticoid embryotoxische/teratogene Wirkungen gezeigt.

Von den Substanzen ist nicht bekannt, ob sie in die Muttermilch übergeht. Der Säugling sollte nicht mit behandelten Hautflächen in Berührung kommen.

Wechselwirkungen

Strukturformel

Strukturformel

Kommentar

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Wirkmechanismus

Betamethason ist ein topisches Glucocorticoid, das bei Dosierungen, die systemisch wenig wirksam sind, eine entzündungshemmende Wirkung hat. Der Wirkstoff bindet an cytosolische Rezeptoren, wodurch ein Hormon-Rezeptor-Komplex entsteht. Cytosolische Glucocorticoid-Rezeptoren finden sich in nahezu allen Geweben. Zwei aktivierte Glucocorticoid-Rezeptoren (GR) gelangen als Homodimer in den Zellkern. Die Wirkung wird im Wesentlichen über 2 Mechanismen vermittelt:
  • Bei der Transaktivierung beeinflusst der aktivierte Glucocorticoid-Rezeptor durch Bindung an sogenannte glucocorticoid-response-elements (GRE) in der Promotor-Region von Genen direkt als Transkriptionsfaktor die Expression von Genen wie z. B. des Phospholipase-A2-Hemmproteins Lipocortin und wirkt dadurch antiinflammatorisch.
  • Bei der Transrepression werden antiinflammatorische und immunsuppressive Effekte durch eine Hemmung von Zielgenen wie z. B. die Hemmung der Synthese von Interleukinen (IL1, IL-5 und IL-6), weiteren Zytokinen wie z. B. TNF-alpha, Enzymen wie z. B. Phospholipase A2 und Cyclooxygenase 2 sowie Leukotrienen aus Leukozyten erreicht. Diese Hemmung von Zielgenen wird -vereinfacht ausgedrückt- durch eine Hemmung der Transkriptionsfaktoren NFκB (gesprochen „en-ef-kappa-be“, NF = „nuclear factor“) und AP-1 (AP = „activating poteine“) erreicht. Der genaue Mechanismus ist viel komplexer und sei hier nur kurz angedeutet: Normalerweise aktivieren z. B. bei entzündlichen Prozessen von der Zelle aufgenommene Zytokine den Transkriptionsfaktor NFκB, der in den Zellkern wandert und dort dann die Genexpression verändert. Dadurch werden zelluläre Signalwege der Immunantwort, Zellproliferation und Zelltod beeinflusst.  Durch Glucocorticoide aktivierte Glucocorticoid-Rezeptoren führen im Zellkern allerdings zur Bildung von IκB, einem Inhibitor von NFκB. Bei Bindung von IκB an NFκB über die eigentliche Bindungsstelle der Zytokine kann NFκB nicht mehr in den Zellkern gelangen, die veränderte Genexpression unterbleibt.

Betamethason gehört zu den hoch wirksamen Glucocorticoiden (Gruppe III), wobei die glucocorticoide Wirkung überwiegt (relative glucocorticoide Potenz 25, relative mineralcorticoide Potenz 0).


Bei Gentamicin handelt es sich um ein Aminoglykosidantibiotikum, welches aus Micromonospora purpurea gewonnen wird. Durch einen aktiven Transport wird es in das Bakterium aufgenommen und stört dort die Proteinbiosynthese an den Ribosomen. Es kommt nicht zu einer Blockierung der Peptidkettenverlängerung, wie bei den Bakteriostatika, sondern zu einer Fehlsteuerung der Proteinbiosynthese, wodurch funktionslose "Nonsens-Proteine" entstehen. Die Wirkung ist daher in niedrigen Konzentrationen bakteriostatisch und in hohen bakterizid.
Das antibakterielle Spektrum ist breit mit einem Schwerpunkt im gramnegativen Bereich. Für eine gute Wirksamkeit ist ein neutrales bis schwach basisches und aerobes Milieu nötig.
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Patientenhinweis

Bei der Anwendung im Bereich der Augen, im Genital- und Analbereich sowie in der Umgebung von Hautulcera sollte die Anwendung mit besonderer Vorsicht erfolgen. Bei älteren Menschen sowie bei Kindern sollte berücksichtigt werden, dass die Barriereleistung der Haut herabgesetzt ist. Bei letzteren ist zusätzlich die Körperoberfläche im Verhältnis zum Körpergewicht erhöht. Eine Anwendung auf offenen Wunden ist auf jeden Fall zu vermeiden. Auch bei sachgemäßer Anwendung sind bei längerem Gebrauch oder großflächiger Anwendung systemische Glucocorticoidwirkungen nicht auszuschließen. Da Salicylsäure in erheblichen Maße über die Haut resorbiert werden kann, sollte die Wirkstoffkombination in der Schwangerschaft nicht verwendet werden. Während der Stillzeit keine Anwendung im Bereich der Brust sowie allgemein strenge Nutzen-Risiko-Abwägung
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Dosierung

Das Arzneimittel sollte dünn aufgetragen werden. Wegen des Gehalts an Gentamicin sollte die Anwendung bei Erwachsenen eine Dauer von 7-10 Tagen, bei Kindern jedoch 7 Tagen nicht überschreiten. Eine großflächige Anwendung (> 10 % der Körperoberfläche) ist zu vermeiden. Insbesondere bei Kindern muss mit einer erhöhten Aufnahme des Corticoids über die Haut gerechnet werden.

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