Menü

Close
Suche Download Karteikarten Videos Hilfe Impressum Datenschutz

Feedback

Close

Wir freuen uns über Ihr Feedback, ganz konkret zu Caspofungin oder auch ganz allgemein zu den Wirkstoffprofilen.

Feedback senden
Home

Wirkstoffprofile

Feedback Suche Menü

          < Caspofungin >

Caspofungin

  

Wirkmechanismus

Echinocandin:
Hemmung der Synthese von β-1,3-D-Glucan

Anwendung

Behandlung invasiver Candidiasis

Candida-Arten kommen regelhaft als Kommensale auf Haut und Schleimhaut vor. Invasive Infektionen entstehen meist als endogene Infektion bei bestehender Kolonisation von Haut oder Schleimhaut.
Pilzinfektionen durch Candida-Arten tragen wesentlich zur Morbidität und Letalität abwehrgeschwächter und hospitalisierter Patienten bei. Dabei sind Infektionen der Schleimhäute mit Störungen der spezifischen zellulären Immunität verbunden, z. B. bei Verminderung der CD4-positiven Lymphozyten im Rahmen einer HIV-Erkrankung, nach einer Stammzelltransplantation, bei einer Behandlung mit Glucocorticoiden oder Zytostatika, bei Graft-versus-Host-Erkrankung oder bei einer Strahlentherapie. Wichtige Risikofaktoren sind eine langandauernde Therapie mit Antibiotika oder Glucocorticoiden, langanhaltende Granulozytopenie, akutes Nierenversagen, große abdominal-chirurgische Eingriffe, Zentralvenenkatheter, parenterale Ernährung oder bei Neugeborenen ein sehr niedriges Geburtsgewicht. Prädispositionsfaktoren sind Stoffwechselerkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus oder auch lokale Veränderungen der Schleimhautphysiologie, etwa durch das Tragen einer Zahnprothese.

Invasive Candida-Infektionen lassen sich in verschiedene Manifestationsformen einteilen:
  • Oberflächliche Candida-Infektionen betreffen die Haut, Hautanhangsgebilde und die Schleimhäute. Häufigste Manifestation sind die oropharyngeale Candidose (Befall der Mund- und Rachenschleimhaut) und die vulvovaginale Candidose (Befall von den äußeren Geschlechtsorganen). Charakteristisch sind weiße abstreifbare Beläge, die zurückbleibenden Läsionen sind schmerzhaft bis brennend. Eine oropharyngeale Candidose kann sich auf den Ösophagus (Speiseröhre) mit retrosternalen Schmerzen und Stridor (= Verengung der Luftwege) ausbreiten.
  • Die Candidämie (Nachweis von Candida-Arten im Blut) ist die häufigste Form einer systemischen Candida-Infektion. Oft besteht ein Zusammenhang mit einem angelegten zentralen Venenkatheter. Die Candidämie geht mit Fieber einher. Daraus kann sich im weiteren Verlauf eine schwere Sepsis oder ein septischer Schock entwickeln.
  • Eine weitere Form ist die akute oder chronische disseminierte Candidose mit Organbefall von Leber, Milz, Niere oder Lunge.
  • Andere Formen einer invasiven Candida-Infektion sind eher selten. Dazu gehören Mengoenzephalitis, Osteomyelitis, Endocarditis, Endophthalmitis und Peritonitis.

Derzeit stehen vier systemisch wirksame Antimykotika-Klassen gegen Candida zur Verfügung:
  • Polyene wie z. B. Amphotericin B,
  • Azole wie z. B. Itraconazol oder Voriconazol,
  • Echinocandine wie z. B. Caspofungin und
  • Nukleosid-Analoga wie 5-Flucytosin.

Hinsichtlich der Substanzauswahl und des Applikationsweges spielen folgende Faktoren eine wesentliche Rolle: Die Lokalisation der Infektion, der Schweregrad der Infektion, der Zustand und das Alter des Patienten, die Organfunktion, mögliche Arzneimittelinteraktionen, mögliche antimykotische Vorbehandlungen, die Erreger-Identität und Erreger-Resistenz.

Behandlung invasiver Aspergillose

Für die Therapie von Aspergillosen stehen systemisch wirkende Antimykotika wie liposomales Amphotericin B, Voriconazol/Posaconazol oder Caspofungin zur Verfügung. Caspofungin ist indiziert bei Nichtansprechen oder nicht Vertragen von Amphotericin B und/oder Itraconazol.

Die wichtigste Spezies unter den Aspergillen ist Aspergillus fumigatus, der etwa 90 % aller systemischen Infektionen mit Aspergillen ausmacht. Aspergillus fumigatus ist ein ubiquitärer Schimmelpilz, dessen Sporen in der Luft und im Boden vorkommen.
Infektionen bei nicht-immunsupprimierten Patienten sind selten. Die Infektion erfolgt durch Inhaltation von Konidien (= Fruchtkörpern) und beschränkt sich dann in der Regel auf die Nasennebenhöhlen mit Otitis externa und Sinusitis oder auf die Lunge als allergisch-bronchopulmonale Aspergillose (= Farmerlunge).
Bei abwehrgeschwächten und hospitalisierten Patienten tragen Aspergillus-Infektionen wesentlich zur Morbidität und Letalität bei. Wichtigster Risikofaktor ist eine Störung der zellulären Immunität, z. B. bei Verminderung der CD4-positiven Lymphozyten im Rahmen einer HIV-Erkrankung, nach einer Stammzelltransplantation oder bei einer Behandlung mit Glucocorticoiden oder Zytostatika. Neben der ZNS-Aspergillose ist die pulmonale Aspergillose die wichtigste klinische Manifestation. Es kommt zu Fieber, Husten, Hämoptoe (= Bluthusten), thorakalen Schmerzen und Pleura-Reiben bei der Auskultation.

Hinsichtlich der Substanzauswahl und des Applikationsweges spielen folgende Faktoren eine wesentliche Rolle: die Lokalisation der Infektion, der Schweregrad der Infektion, der Zustand und das Alter des Patienten, die Organfunktion, mögliche Arzneimittelinteraktionen, mögliche antimykotische Vorbehandlungen, die Erreger-Identität und Erreger-Resistenz. Bei der ZNS-Aspergillose kommen gegebenenfalls noch gezielte chirurgische Eingriffe hinzu.

Dosierung

Erwachsene:
Initial: 70 mg Caspofungin i.v.
Danach: 50-70 mg Caspofungin i.v. täglich

Kinder:
Initial: 70 mg Caspofungin/m2 i.v. (max 70 mg Caspofungin)
Danach: 50-70 mg Caspofungin/m2 i.v. täglich (max. 70 mg Caspofungin)

Patientenhinweis

Während der Anwendung von Caspofungin kann es zur Anaphylaxie kommen.
Die Anwendung von Caspofungin erfolgt im Rahmen eines stationären Aufenthaltes und sollte nur von erfahrenen Ärzten vorgenommen werden.
Hinweise zur Rekonstitution und Aufbewahrung von Caspofungin-Lösungen finden sich im Kommentar zur Dosierung.
Es wurden keine Untersuchungen zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen gemacht.

Nebenwirkungen

  Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen

Caspofungin wird bei schwerkranken Patienten eingesetzt, bei denen gleichzeitig z. B. eine Chemotherapie aufgrund eines bösartigen Tumors oder einer Infektion bzw. eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt wird oder wurde. Die dafür erforderlichen zahlreichen Begleitmedikationen erschweren eine eindeutige Zuordnung der aufgeführten Nebenwirkungen und erfordern vom behandelnden Arzt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber allen derzeit eingesetzten Arzneistoffen!

Sehr häufig tritt unter der Behandlung mit Caspofungin Fieber und damit verbundener Schüttelfrost auf. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass Caspofungin bei schwerkranken Patienten gerade auch bei unklarem Fieber eingesetzt wird. Sehr häufig tritt Fieber auch bei pädiatrischen Patienten auf. Häufig wird von den Patienten auch über Kopfschmerzen geklagt.

  Herz-Kreislauf-Störungen

Caspofungin wird bei schwerkranken Patienten eingesetzt, bei denen gleichzeitig z. B. eine Chemotherapie aufgrund eines bösartigen Tumors oder einer Infektion bzw. eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt wird oder wurde. Die dafür erforderlichen zahlreichen Begleitmedikationen erschweren eine eindeutige Zuordnung der aufgeführten Nebenwirkungen und erfordern vom behandelnden Arzt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber allen derzeit eingesetzten Arzneistoffen!

Häufig kommt es unter der Behandlung mit Caspofungin zu Herz-Kreislauf-Störungen mit Tachykardie, Palpitation (= Herzklopfen), Herzinsuffizienz und daraus folgender Dyspnoe (= Luftnot). Sehr häufig treten auch periphere Ödeme auf. Alle genannten Symptome können allerdings auch im Rahmen einer unter Caspofungin möglichen Anaphylaxie auftreten, die ein sofortiges Absetzen von Caspofungin und gegebenenfalls lebensrettende Maßnahmen wie z. B. die Gabe von Glucocorticoiden erforderlich machen.

  Blutbildveränderungen

Caspofungin wird bei schwerkranken Patienten eingesetzt, bei denen gleichzeitig z. B. eine Chemotherapie aufgrund eines bösartigen Tumors oder einer Infektion bzw. eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt wird oder wurde. Die dafür erforderlichen zahlreichen Begleitmedikationen erschweren eine eindeutige Zuordnung der aufgeführten Nebenwirkungen und erfordern vom behandelnden Arzt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber allen derzeit eingesetzten Arzneistoffen!

Häufig kommt es unter der Anwendung von Caspofungin zu Blutbildveränderungen mit Änämie, Leukopenie und Thrombozytopenie. Die Anämie ist häufig mit einem erniedrigten Hb-Wert und einem erniedrigten Hämatokrit assoziiert. Häufig kommt es im Blutbild auch zu einer Eosinophilie, einer prozentualen Erhöhung der eosinophilen Granulozyten im Blut.

Das Hämogramm (Blutbild) stellt die Menge der in einer Blutprobe vorhandenen Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen) und Retikulozyten (polymorphkernige Blutkörperchen) nebeneinander dar. Beim Differentialblutbild werden sowohl quantitative als auch qualitative Parameter, wie z. B. die Form, mit herangezogen. Neben pathologischen Veränderungen können Abweichungen von den Normwerten auch durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen bedingt sein. Auftreten können u. a.:
  • Leukopenie: Die Gesamtzahl aller Leukozyten (Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten) im Blut ist auf unter 5.000/mm³ reduziert.
  • Leukozytose: Die Gesamtzahl aller Leukozyten im Blut ist über 10.000/mm³ erhöht.
  • Granulozytopenie: Verminderung der Anzahl der Leukozyten, insbesondere der neutrophilen Granulozyten.
  • Agranulozytose (perniziöse Neutropenie): Verminderung der Anzahl der Leukozyten (Leukopenie), die Granulozyten können komplett fehlen. Auch die Blutplättchen und das Knochenmark können betroffen sein. Eine Agranulozytose kann sich innerhalb von Stunden ausbilden und geht üblicherweise mit grippeähnlichen Symptomen einher, bei deren Auftreten der Patient darüber aufgeklärt sein muss, dass umgehend eine ärztliche Konsultation erfolgen sollte. Es wird symptomatisch therapiert; Breitbandantibiotika und Granulozyten-Koloniestimulierende Faktoren, wie Filgrastim, werden häufig in der Therapie verabreicht.
  • Eosinophilie: Erhöhung der Anzahl der eosinophilen Granulozyten im Blut. Bei allergischen Reaktionen wie dem Arzneimittelexanthem tritt dies zum Beispiel auf.
  • Thrombozytopenie: Verminderung der Anzahl der Thrombozyten unter 150.000/mm³. Durch den Mangel an Thrombozyten ist die Blutgerinnung gestört und es treten vermehrt Hämatome oder Blutungen auf.
  • Aplastische Anämie: Die Gesamtzahl aller Zellen im Blut ist reduziert (Panzytopenie). Ursache ist eine gestörte Stammzellreifung im Knochenmark.
Grundsätzlich stellen Blutbildveränderungen ernste bis lebensbedrohliche unerwünschte Wirkungen dar, die einer weitergehenden ärztlichen Abklärung bzw. Behandlung bedürfen.

  Leberfunktionsstörungen

Caspofungin wird bei schwerkranken Patienten eingesetzt, bei denen gleichzeitig z. B. eine Chemotherapie aufgrund eines bösartigen Tumors oder einer Infektion bzw. eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt wird oder wurde. Die dafür erforderlichen zahlreichen Begleitmedikationen erschweren eine eindeutige Zuordnung der aufgeführten Nebenwirkungen und erfordern vom behandelnden Arzt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber allen derzeit eingesetzten Arzneistoffen!

Häufig kommt es unter der Behandlung mit Caspofungin zu Leberfunktionsstörungen, die anhand der Serumtransaminasen ALT und AST festgestellt werden können. Diese Veränderungen in den Transaminasen wurde auch in Studien an gesunden Probanden beobachtet. Die beobachteten Funktionsstörungen können auch mit einer Hepatitis, Cholestase und Hyperbilirubinämie einhergehen. Bei Beobachtung von Veränderungen der ALT und AST wird geraten, die Leberwerte regelmäßig zu kontrollieren. Insbesondere gilt dies bei der gleichzeitigen Anwendung von Ciclosporin, bei der Transaminasen-Erhöhungen bis zum 3fachen des oberen Normwertes noch häufiger beobachtet werden.

  Überkeit, Erbrechen, Diarrhoe

Caspofungin wird bei schwerkranken Patienten eingesetzt, bei denen gleichzeitig z. B. eine Chemotherapie aufgrund eines bösartigen Tumors oder einer Infektion bzw. eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt wird oder wurde. Die dafür erforderlichen zahlreichen Begleitmedikationen erschweren eine eindeutige Zuordnung der aufgeführten Nebenwirkungen und erfordern vom behandelnden Arzt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber allen derzeit eingesetzten Arzneistoffen!

Häufig kommt es unter der Behandlung mit Caspofungin zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Bei diesen Symptomen sollte auch immer an mögliche, unter Caspofungin beobachtete Stoffwechsel- und Elektrolytstörungen gedacht werden.

  Stoffwechsel-, Elektrolytstörungen

Caspofungin wird bei schwerkranken Patienten eingesetzt, bei denen gleichzeitig z. B. eine Chemotherapie aufgrund eines bösartigen Tumors oder einer Infektion bzw. eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt wird oder wurde. Die dafür erforderlichen zahlreichen Begleitmedikationen erschweren eine eindeutige Zuordnung der aufgeführten Nebenwirkungen und erfordern vom behandelnden Arzt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber allen derzeit eingesetzten Arzneistoffen!

Häufig kommt es unter der Behandlung mit Caspofungin zu Stoffwechselstörungen wie z. B. Hyperglykämie und metabolische Azidose.
Weiterhin kommt es häufig zu einer Hypokaliämie. Einer Hypokaliämie muss gegebenenfalls entgegengesteuert werden, um Herzrhythmusstörungen zu vermeiden. Gelegentlich kommt es auch zu anderen Elektrolytstörungen, die auch mit einer Überwässerung des Körpers einhergehen können, wie z. B. Hypomagnesiämie und Hypokalziämie.

  Angst, Verwirrung, Schlaflosigkeit

Caspofungin wird bei schwerkranken Patienten eingesetzt, bei denen gleichzeitig z. B. eine Chemotherapie aufgrund eines bösartigen Tumors oder einer Infektion bzw. eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt wird oder wurde. Die dafür erforderlichen zahlreichen Begleitmedikationen erschweren eine eindeutige Zuordnung der aufgeführten Nebenwirkungen und erfordern vom behandelnden Arzt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber allen derzeit eingesetzten Arzneistoffen!

Häufig kommt es unter der Behandlung zu Angst, Verwirrung und Schlafstörungen. Bei diesen Symptomen sollte auch immer an mögliche, unter Caspofungin beobachtete Stoffwechsel- und Elektrolytstörungen gedacht werden.

  Lokale Reaktionen an der Einstichstelle

Caspofungin wird bei schwerkranken Patienten eingesetzt, bei denen gleichzeitig z. B. eine Chemotherapie aufgrund eines bösartigen Tumors oder einer Infektion bzw. eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt wird oder wurde. Die dafür erforderlichen zahlreichen Begleitmedikationen erschweren eine eindeutige Zuordnung der aufgeführten Nebenwirkungen und erfordern vom behandelnden Arzt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber allen derzeit eingesetzten Arzneistoffen!

Häufig kommt es bei oder nach der Infusion von Caspofungin zu lokalen Nebenwirkungen an der Einstichstelle bzw. in dem angrenzenden Bereich. Dazu gehören Schmerzen, Juckreiz bzw. ein brennendes Gefühl und ein Erythem. Häufig kommt es in diesem Zusammenhang auch zu einer Phlebitis, einer Entzündung der Vene.

  Ausschlag, Pruritus, Hyperhidrosis

Caspofungin wird bei schwerkranken Patienten eingesetzt, bei denen gleichzeitig z. B. eine Chemotherapie aufgrund eines bösartigen Tumors oder einer Infektion bzw. eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt wird oder wurde. Die dafür erforderlichen zahlreichen Begleitmedikationen erschweren eine eindeutige Zuordnung der aufgeführten Nebenwirkungen und erfordern vom behandelnden Arzt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber allen derzeit eingesetzten Arzneistoffen!

Häufig kommt es unter der Behandlung mit Caspofungin zu Ausschlag und Pruritus (= Juckreiz), was auf eine Histamin-induzierte Wirkung hinweist. Diese Reaktionen können auch erste Anzeichen einer Anaphylaxie sein und eine Überempfindlichkeit gegen Caspofungin anzeigen. Bei einer Anaphylaxie ist die Therapie mit Caspofungin sofort zu beenden. Gegebenenfalls müssen lebensrettende Gegenmaßnahmen wie z. B. die Gabe von Glucocorticoiden eingeleitet werden.
Häufig kommt es bei Anwendung von Caspofungin auch zur Hyperhidrosis (= übermäßiges Schwitzen).

  Stevens-Johnson- und Lyell-Syndrom

Caspofungin wird bei schwerkranken Patienten eingesetzt, bei denen gleichzeitig z. B. eine Chemotherapie aufgrund eines bösartigen Tumors oder einer Infektion bzw. eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt wird oder wurde. Die dafür erforderlichen zahlreichen Begleitmedikationen erschweren eine eindeutige Zuordnung der aufgeführten Nebenwirkungen und erfordern vom behandelnden Arzt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber allen derzeit eingesetzten Arzneistoffen!

Nach Marktzulassung sind unter der Behandlung mit Caspofungin Fälle von Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) oder toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN) beschrieben worden.
Beim Stevens-Johnson-Syndrom, auch Erythema exsudativum multiforme majus genannt, handelt es sich um eine allergische Hautreaktion auf die Arzneimitteltherapie, die mit starken Allgemeinbeschwerden, schmerzhafter Bläschenbildung an Mund und Genitalschleimhaut einhergeht. Therapiert wird mit Corticoiden.
Die toxische epidermale Nekrolyse, auch Lyell-Syndrom genannt ("Syndrom der verbrühten Haut"), ist die schwerste Form des Stevens-Johnson-Syndrom. Es ist meist eine allergische Reaktion auf Medikamente und kann ohne schnelle Behandlung tödlich verlaufen.

Bei Patienten mit allergischen Reaktionen in der Anamnese sollte daher beim Einsatz von Casofungin erhöhte Vorsicht geboten sein.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen Caspofungin

Während der Anwendung von Caspofungin kann es zu Histamin-bedingten Nebenwirkungen wie Hautausschlag, Schwellungen im Gesicht, Wärmegefühl, Pruritus, Angioödem, Bronchospasmus bis hin zum anaphylaktischen Schock kommen. Diese Reaktionen können einen sofortigen Therapieabbruch notwendig und gegebenenfalls lebensrettende Gegenmaßnahmen wie z. B. die Gabe von Glucocorticoiden erforderlich machen.

Schwere Leberfunktionsstörungen

Für erwachsene Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score über 9) sowie für pädiatrische Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion jeden Schweregrades liegen keine klinischen Daten vor. Es wird eine viel stärkere Exposition gegenüber Caspofungin erwartet (AUC deutlich vergrößert). Eine Anwendung darf nur mit Vorsicht erfolgen.
Bei erwachsenen Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score 5-6) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Die AUC von Caspofungin vergrößert sich um etwa 25 %. Bei mäßig eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score 7-9) wird eine reduzierte Tagesdosis von 35 mg empfohlen, da sich die AUC von Caspofungin um 75 % vergrößert.

Schwangerschaft und Stillzeit

Für die Anwendung von Caspofungin in der Schwangerschaft liegen keine ausreichenden Daten vor. Eine Anwendung sollte daher nur bei absoluter Notwendigkeit erfolgen.
Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Caspofungin die Plazentaschranke überwindet und toxische Auswirkungen auf die Embryonalentwicklung hat.

Es ist nicht bekannt, ob Caspofungin beim Menschen in die Muttermilch übertritt. Jedoch konnte ein Übertritt in die Muttermilch bei Tieren gezeigt werden. Daher dürfen Frauen nicht stillen, wenn sie mit Caspofungin behandelt werden.

Wechselwirkungen

  Ciclosporin

In Studien vergrößerte die gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin die AUC von Caspofungin um bis zu 35 %. Es wird vermutet, dass Ciclosporin die Aufnahme von Caspofungin in die Leber verringert. Dabei stiegen die Plasmaspiegel von Ciclosporin nicht an.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Ciclosporin und Caspofungin kommt es vermehrt zu vorübergehenden Anstiegen der Leberenzyme ALT (= Alanin-Aminotransferase) und AST (= Aspartat-Aminotransferase) bis zum 3fachen des oberen Normwertes. Die Enzym-Anstiege sind nach Absetzen der Arzneimittel reversibel. Dennoch wird bei gleichzeitiger Anwendung dieser Arzneimittel eine engmaschige Überwachung der Leberenzyme empfohlen.

Zu Ciclosporin wechseln

  Tacrolimus

In Studien verringerte Caspofungin bei gleichzeitiger Anwendung mit Tacrolimus die minimale Plasma-Konzentration von Tacrolimus um bis zu 26 %. Daher wird bei gleichzeitiger Anwendung dieser Arzneimittel eine regelmäßige Kontrolle der Blutspiegel von Tacrolimus empfohlen und gegebenenfalls eine entsprechende Dosiserhöhung von Tacrolimus vorzunehmen, um Transplantatabstoßungen zu vermeiden.

Zu Tacrolimus wechseln

  CYP3A4-Induktoren

In Studien führte die gleichzeitige Anwendung von Caspofungin und Rifampicin initial zu einem Anstieg der minimalen Plasmakonzentration von Caspofungin um 170 %. Nach zweiwöchiger gleichzeitiger Therapie waren die minimalen Plasmakonzentrationen von Caspofungin jedoch um 30 % niedriger als bei alleiniger Therapie. Es wird vermutet, dass nach einer anfänglichen Hemmung von Transportproteinen eine darauffolgende Induktion dieser Transportproteine erfolgt.
Aufgrund dieser Beobachtung wird eine ähnliche Wirkung bei gleichzeitiger Anwendung von anderen Enzyminduktoren wie z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Efavirenz, Nevirapin oder Dexamethason erwartet. Daher sollte bei gleichzeitiger Anwendung von Enzyminduktoren und Caspofungin eine Erhöhung der Tagesdosis auf 70 mg Caspofungin bei Erwachsenen bzw. 70 mg Caspofungin/m2 bei pädiatrischen Patienten erwogen werden, wobei bei pädiatrischen Patienten eine Tagesdosis von 70 mg Caspofungin nicht überschritten werden darf.

CYP3A4-Induktoren anzeigen

Strukturformel

Strukturformel

Kommentar

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss in unserer Hilfe.

SimpleSoft

Mit freundlicher Unterstützung von
ratiopharm

Zurück

Wirkmechanismus

Caspofungin ist eine halbsynthetische Lipopeptid-Verbindung (= Echinocandin), das aus einem Fermentationsprodukt von Glarea lozoyensis hergestellt wird. Es hemmt die Synthese von β-1,3-D-Glucan, einem Hauptbestandteil der Zellwand vieler Fadenpilze wie Aspergillus und Hefen wie Candida albicans. Durch Lyse infolge osmotischer Instabilität wirkt Caspofungin gegen Candida-Arten fungizid. Gegen Aspergillus-Arten wirkt es dagegen nur fungistatisch, weil es nur an den Apikal-Enden oder Verzweigungspunkten von Hyphen, wo das Zellwachstum stattfindet, angreift. Eine Wirkung gemäß dem Hauptwirkungsmechanismus kann an menschlichen Zellen nicht stattfinden, da sie keine Zellwand besitzen.

Der β-1,3-D-Glucan-Synthase-Komplex besteht aus einer katalytischen Untereinheit mit einem intra- und einem transmembranären Protein (= FKS), das durch FKS-Gene kodiert wird, und aus einer regulatorisch wirkenden Komponente (= Rholp). Das Substrat der Glucan-Synthase ist UDP-Glucose. Resistenzen gegen Caspofungin entwickeln sich durch Genmutationen an den FKS-Genen.

Caspofungin bindet weitgehend an Albumin. Der frei im Plasma liegende Anteil variiert zwischen 3,5 % bei gesunden Probanden und 7,6 % bei schwer erkrankten Patienten. Nach 1-2 Tagen erreicht die Verteilung im Gewebe mit 92 % ihr Maximum. Sie nimmt damit vor der renalen Elimination von 10-12 ml/min die herausragende Rolle in der Plasma-Pharmakokinetik ein. Die terminale Halbwertszeit von radioaktiv markiertem Caspofungin beträgt 12-15 Tage. Caspofungin wird spontan zu einer ring-offenen Verbindung im Gewebe zersetzt. Danach erfolgen weitere Peptid-Hydrolysen und N-Acetylierungen.
Caspofungin ist kein Substrat von P-Glykoprotein und nur ein schwaches Substrat für Cytochrom-P-450-Enzyme. Caspfungin ist kein Inhibitor von CYP1A2, CYP2A6, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6 und Cyp3A4.
Zurück

Patientenhinweis

Während der Anwendung von Caspofungin kann es zu Histamin-bedingten Nebenwirkungen wie Hautausschlag, Schwellungen im Gesicht, Wärmegefühl, Pruritus, Angioödem, Bronchospasmus bis hin zum anaphylaktischen Schock kommen. Diese Reaktionen können einen sofortigen Therapieabbruch notwendig und gegebenenfalls lebensrettende Gegenmaßnahmen wie z. B. die Gabe von Glucocorticoiden erforderlich machen.

Die Indikationen für Caspofungin legen nahe, dass es sich um abwehrgeschwächte und hospitalisierte oder -sofern noch nicht geschehen- zu hospitalisierende Patienten handelt. Die Frage zur Teilnahme am Straßenverkehr oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen ist somit von vornherein negativ zu beantworten. Der Umgang mit solch stark abwehrgeschwächten Patienten bedarf einer umfangreichen klinischen Erfahrung sowohl der behandelnden Ärzte als auch des Pflegepersonals.
Zurück

Dosierung

Rekonstitution und Handhabung
Zur Herstellung der Stammlösung wird das gefriergetrocknete Pulver auf Raumtemperatur gebracht und mit der angegebenen Menge Wasser für Injektionszwecke aufgefüllt. Für die Herstellung der Infusionslösung wird die zu applizierende Menge an Stammlösung in einen 250 ml Infusionsbeutel gegeben und entweder mit physiologischer Kochsalzlösung für Injektionszwecke oder Ringer-Laktat-Lösung aufgefüllt. Wenn nötig, darf die Menge auch in ein reduziertes Infusionsvolumen von 100 ml gegeben werden. Trübe, verfärbte oder sichtbare Partikel enthaltene Lösungen dürfen nicht verwendet werden. Die Infusionslösung sollte über einen Zeitraum von einer Stunde intravenös appliziert werden.
Zur Rekonstitution und zur Infusion darf Caspofungin nicht mit Glucose-haltigen Lösungen gemischt werden, da Caspofungin in Glucose-haltigen Lösungen nicht stabil ist. Es wurden auch keine weiteren Kompatibilitätstudien durchgeführt. Daher darf Caspofungin auch nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln infundiert werden.
Die Stammlösung kann bis zu 24 Stunden bei Temperaturen unter 25 Grad aufbewahrt werden. Infusionslösungen müssen innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden, wenn sie bei oder unter 25 Grad aufbewahrt werden. Im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad gelagerte Infusionslösungen müssen innerhalb von 48 Stunden verbraucht werden.


Dosierung
Die Dosierung für Erwachsene beträgt am ersten Tag initial 70 mg Caspofungin. Die Therapie wird danach mit 50 mg Caspofungin/Tag fortgesetzt. Für Patienten mit einem Körpergewicht über 80 kg beträgt die Dosierung initial wie auch für die fortlaufende Therapie 70 mg/Tag.
Bei Kindern richtet sich die Dosierung nach der Körperoberfläche. Die Körperoberfläche wird mit Hilfe der Mosteller-Formel berechnet: Wurzel [Größe (cm) x Gewicht (kg) / 3600]. Die initiale Dosis am ersten Tag liegt bei 70 mg Caspofungin/m2. Die maximale Initialdosis entspricht 70 mg und damit der von erwachsenen Patienten. An den folgenden Tagen wird die Therapie täglich mit 50 mg Caspofungin/m2 fortgeführt. Wird die Therapie gut vertragen, kann bei nicht ausreichendem Ansprechen die Dosis auf täglich 70 mg Caspofungin/m2 erhöht werden, wobei erneut die maximale tägliche Dosis bei 70 mg liegt.
Für die Therapie von Neugeborenen und Säuglingen unter 12 Monaten liegen keine ausreichenden klinischen Daten vor. Eine Behandlung muss mit großer Vorsicht erfolgen. Für Säuglinge unter 3 Monaten wird eine tägliche Dosis von 25 mg Caspofungin/m2 nahegelegt. Für Säuglinge zwischen 3 und 11 Monaten sollte eine tägliche Dosis von 50 mg Caspofungin/m2 in Betracht gezogen werden.

Für die Therapie von Kindern, Säuglingen und Neugeborenen wird nach Berechnung der Körperoberfläche die zu infundierende Menge berechnet und aus der Stammlösung unter aseptischen Bedingungen entnommen. Diese Menge wird wie oben angegeben mit physiologischer Kochsalzlösung für Injektionszwecke oder Ringer-Laktat-Lösung in einem Infusionsbeutel aufgefüllt. Alternativ kann die entsprechende Menge an Stammlösung auch in ein reduziertes Volumen, in 0,45%ige oder 0,225%ige Kochsalzlösung gegeben werden. Dabei sollte eine Endkonzentration von 0,5 mg Caspofungin/ml nicht überschritten werden.

Bei Patienten über 65 Jahre ist keine Dosisanpassung notwendig, obwohl die AUC bei diesen Patienten etwa um 30 % vergrößert ist. Es liegen hier nur begrenzte Therapieerfahrungen vor. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Dennoch ist darauf hinzuweisen, dass Caspofungin nicht dialysierbar ist. Bei erwachsenen Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score 5-6) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei mäßig eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score 7-9) sollte bei einer Initialdosis von 70 mg Caspofungin die Therapie mit täglich 35 mg Caspofungin fortgesetzt werden. Für erwachsene Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score über 9) sowie für pädiatrische Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion jeden Schweregrades liegen keine klinischen Daten vor.

Begrenzte Erfahrungen lassen darauf schließen, dass bei erwachsenen Patienten unter einer gleichzeitigen Therapie mit bestimmten Induktoren von CYP-Enzymen nach einer Initialtherapie von 70 mg Caspofungin auch die fortgesetzte Therapie mit täglich 70 mg Caspofungin erfolgen sollte. Für pädiatrische Patienten sollte unter diesen Umständen eine fortgesetzte tägliche Therapie von 70 mg Caspofungin/m2 in Betracht gezogen werden, wobei auch hier die maximale Tagesdosis bei 70 mg liegt.

Wussten Sie schon?

Die Wirkstoffprofile gibt es auch zum Download.

Vorteile: Offline verfügbar, Lerntools, Fortbildungen u.v.m.

Mehr erfahren Sie auf www.wirkstoffprofile.de.

Zurück zum online-Profil