Besonders bei bettlägerigen, immobilen Patienten kann es durch dauernden Druck und damit einhergehender Kompression der Hautgefäße zu einer Mangelversorgung des Gewebes kommen, wodurch dieses geschädigt wird. Ein Dekubitus (Druckgeschwür) ist die sich daraus entwickelnde, schlecht heilende Wunde, die Haut und Unterhaut, im weiteren Verlauf sogar Muskeln, Sehnen und Knochen betrifft. Es kann zu Nekrosen und Infektionen bis hin zur Sepsis kommen.
Der Dekubitus wird in verschiedene Schweregrade eingeteilt und reicht von der nicht wegdrückbaren umschriebenen Hautrötung (Grad 1) bis zur ausgedehnten Zerstörung aller Hautschichten mit Muskeln und Knochen (Grad 4). Besonders betroffen sind Knochenvorsprünge wie Steiß, Hüfte, Fersen, Dornfortsätze, Schultern, Knie und Ellenbogen.
Zu den auslösenden Faktoren gehört ein stetiger Druck, der höher als der Kapillardruck ist und diese somit zusammendrückt, über eine längere Dauer (1-2 Stunden reichen schon). Dazu kommen Reibung und Scherkräfte, die allein beim Hin- und Herrutschen im Bett und Falten in Laken und Bettdecke auftreten, wobei sich Hautschichten gegeneinander verschieben. Der im Allgemeinen reduzierte Allgemeinzustand infolge von Krankheiten oder Alter des Patienten ist ein zusätzlicher Risikofaktor. Die anfangs für den Patienten u. U. nicht sichtbare, schmerzfreie Druckstelle und Hautrötung erschwert den Beginn adäquater Gegenmaßnahmen.
Die Therapie zielt darauf ab, die auslösenden Faktoren zu beseitigen, nekrotisches Gewebe abzutragen und eine eventuell bestehende Infektion zu behandeln. Gentamicin wirkt besonders gegen gramnegative Keime. Staphylococcus aureus und epidermis als grampositive Erreger sind weitgehend resistent. Ein mikrobieller Nachweis ist daher ratsam.
Zur Prophylaxe und weiteren Therapie gehört die Vermeidung von Druckstellen durch entsprechende Lagerung, häufigen Lagerungswechseln und Abpolsterung gefährdeter Regionen (Antidekubituskissen, etc.). Die Haut muss gut gepflegt und, soweit möglich, der Patient schnell mobilisiert werden.