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          < Terbinafin >

Terbinafin

Antimykotika

  

Wirkmechanismus

Antimykotisches Allylamin: Hemmung der pilzspezifischen Ergosterolbiosynthese durch Inhibition der Squalenepoxidase

Anwendung

Haut- und Interdigitalmykosen

Die meisten Haut- und Interdigitalmykosen werden durch sog. Dermatophyten (syn. Tinea) verursacht.
Diese Erreger kommen ubiquitär in der Umwelt vor und werden sowohl von Mensch zu Mensch (z. B. Trichophyton rubrum) als auch von (Haus-)Tier zu Mensch übertragen (z. B. Mikrosporum canis), wobei die Übertragung durch direkten Kontakt als auch über infizierte Materialien (Tierhaare, Hautschuppen in öffentlichen Einrichtungen, Kleidung, Handtücher) stattfinden kann. Eine Infektion kann beim Haustier stumm verlaufen und sich erst beim Menschen klinisch manifestieren.

Tinea capitis

Der Befall der Kopfhaut äußert sich in vielfältiger Weise. Eine Infektion beginnt häufig mit Schuppungen und Rötungen der Kopfhaut. Eine Verschlimmerung kann auftreten, wenn die Erreger entlang der Haare in die Tiefe wachsen und dort eine tiefe Entzündung hervorrufen. In diesem Fall kommt es zu plattenartigen, entzündlichen Infiltraten und Pusteln. Häufig verbleibt an den entzündeten Bereichen dauerhafter Haarausfall zurück.

Tinea barbae

Analog zur Kopfbehaarung kann auch der Bartbereich infiziert werden. Die zunächst lokal auftretenden Entzündungsherde werden durch Rasieren weiter ausgebreitet. Dabei treten lokale Lymphknotenschwellungen als auch Fieber und allgemeine Abgeschlagenheit auf. Die entzündeten Bereiche heilen narbig ab und es verbleibt in der Regel ein Haarverlust.

Tinea capitis und barbae sind nur durch systemische Antimykotikagabe mit ärztlicher Begleitung zu therapieren.

Tinea corporis

Ein Befall der freien Haut äußert sich häufig als charakteristische rötliche, schuppende Plaques von einigen cm Durchmesser, die sich innerhalb von Tagen vergrößern. Je nach Immunstatus des Infizierten treten entzündliche Hautveränderungen auf. Häufig treten diese Infektionen in Hautfalten (z. B. Leisten- und Dammregion) auf, da hier ein besonders günstiges Wachstumsklima für die Dermatophyten herrscht.

Tinea manuum und pedis

Der Fußpilz (Tinea pedum) ist die am häufigsten auftretende Dermatophyten-Infektion. Eine Infektion findet vor allem bei der Benutzung öffentlicher Einrichtungen (Schwimmbäder, Sportanlagen) über Hautschuppen in Feuchträumen statt. Darüber hinaus begünstigt das Tragen luftundurchlässiger Schuhe eine Infektion. Die Dermatophyten besiedeln hauptsächlich die Zehenzwischenräume zwischen dem 3., 4. und 5. Zeh. Es treten Rhagaden (Hauteinrisse) und Hautschuppungen auf. Eine Verschlimmerung einer Fußpilzinfektion besteht aus einem Übergreifen auf Fußsohle und -rücken. Es können entzündliche Bläschen sowie vermehrte Hornbildung auftreten.
Der Handpilz (Tinea manuum) zeigt eine ähnliche Symptomatik wie der Fußpilz und wird häufig von einer Fußpilzinfektion ausgelöst (Kontakt der Hände mit den Füßen).

Pityriasis versicolor

Pityriasis versicolor stellt eine häufig auftretende oberflächliche Pilzinfektion der Haut dar, die in den meisten Fällen durch den Pilz Malassezia furfur ausgelöst wird, der zur normalen Hautflora gehört. Erst bei einer massenhaften Vermehrung tritt eine Erkrankung auf. Ursache hierfür ist in den meisten Fällen eine starke Talgdrüsenaktivität (Seborrhoe), weshalb sich eine Erkrankung erst im Laufe der Pubertät entwickeln kann. Weitere begünstigende Faktoren sind: warmes, feuchtes Klima, enge, luftundurchlässige Kleidung, mangelhafte Hygiene, exzessiver Gebrauch von kosmetischen Produkten und immunsuppressive Medikamente (v.a. Glucocorticoide). Eine Erkrankung äußert sich durch rötlich-braune Plaques, die von einer kleieartigen Schuppung bedeckt sind. Betroffen sind vor allem talgdrüsenreiche Bereiche der Haut (Brust, Rücken, Achseln, Schultern, Oberarme und -schenkel).

Cutane Candidose

Candidosen werden durch Hefepilze der Gattung Candida hervorgerufen. Wichtigster Erreger in diesem Zusammenhang stellt die Spezies Candida albicans dar, die für nahezu 90 % aller Hefepilz-Infektionen verantwortlich ist. Dabei ist Candida albicans fakultativ pathogen, eine Besiedlung in der Mundhöhle und des Gastrointestinaltrakts besteht auch bei Gesunden.

Candida-Infektionen der Haut entwickeln sich bevorzugt in intertriginösen Bereichen, d. h. Bereiche, in denen Hautpartien aufeinander liegen (z. B. Achseln, Leisten, Finger- und Zehenzwischenräume, Gesäßfalten). Eine solche Infektionen manifestieren sich in der Regel als nässende, pustelförmige Erytheme mit gelblichem Inhalt, deren Rand scharf begrenzt ist.
Einen Sonderfall stellt die Windeldermatits dar, die häufig bei Säuglingen anzutreffen ist, da der feucht-warme Windelbereich einen guten Nährboden für die Candida-Arten darstellt.

Dosierung

Creme:
1 x täglich für eine Dauer von mindestens 1-4 Wochen, je nach Lokalisation der Erkrankung
  • Unbedeckte Haut: 2 Wochen
  • Fuß- und Handpilz: 2 Wochen
  • Fußpilz mit Fußrücken oder -sohlenbefall: 4 Wochen
Gel:
1 x täglich für eine Dauer von mindestens 1 Woche

Patientenhinweis

Die angegebene Therapiedauer darf nicht -auch bei frühzeitiger Rückbildung- unterschritten werden.
Vor dem Auftragen die infizierten Hautbereiche reinigen und gründlich abtrocknen (frisches Handtuch/Einmaltuch verwenden).
Nach dem Auftragen die Hände waschen.
Bei intertriginösen (innerhalb von Hautfalten auftretenden) Infektionen z. B. zwischen den Zehen, im Gesäß oder Achselbereich sollte der Bereich zusätzlich mit Gaze abgedeckt werden, insbesondere zur Nacht.

Nebenwirkungen

  Hautreaktionen

Es kann zu Rötung, Brennen und Stechen kommen.

Kontraindikationen

Alter < 12 Jahre

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Substanz sollte nur nach strenger Indikationsstellung in der Schwangerschaft appliziert werden, da keine ausreichenden Daten zur Anwendung beim Menschen vorliegen.
Tierversuche erbrachten weder embryotoxische noch teratogene Wirkungen.

Die Substanz geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings wurde bisher nicht beobachtet.

Wechselwirkungen

Strukturformel

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Kommentar

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Wirkmechanismus

Terbinafin gehört zur Gruppe der Allylamin-Antimykotika. Es wirkt hemmend auf das pilzspezifische Enzym Squalenepoxidase. Das Enzym katalysiert einen wichtigen Zwischenschritt der pilzspezifischen Ergosterolsynthese, nämlich die Epoxidierung des Ergosterolausgangsproduktes Squalen. Ergosterol ist ein essentieller Bestandteil der Zellmembran von Pilzen und entspricht in seiner Funktion der des Cholesterol bei menschlichen Zellen (z. B. Membranfluidität). Eine Störung der Ergosterolsynthese führt zu einer Anhäufung von Synthesezwischenprodukten und funktionell veränderten Zellmembranen, die eine erhöhte Permeabilität aufweisen. Als Folge werden membranständige Enzyme in ihrer Funktion verändert und die Pilzzelle verliert lebenswichtige Bestandteile. Darüber hinaus übt die Akkumulation von Squalen toxische Effekte auf die Pilzzelle aus.
Obwohl die Cholesterolbildung beim Menschen ebenfalls über diese Epoxidierung abläuft, weist Terbinafin eine wesentlich höhere Affinität zur fungalen Squalenepoxidase auf. Im Gegensatz zu Naftifin ist Terbinafin auch oral applizierbar, da es in größerem Ausmaß resorbiert und weniger stark metabolisiert wird. Auch eine antibakterielle Wirkung ist vorhanden, hauptsächlich gegen gramposititve Keime.
Systemisch angewendetes Terbinafin wirkt im Gegensatz zur lokalen Anwendung nicht gegen Hefen.
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Patientenhinweis

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Dosierung

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Die Wirkstoffprofile gibt es auch zum Download.

Vorteile: Offline verfügbar, Lerntools, Fortbildungen u.v.m.

Mehr erfahren Sie auf www.wirkstoffprofile.de.

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