Calciumfolinat-Rescue
Das Dosierschema hängt stark von der Methotrexat-Anwendung ab. Im Folgenden sind Richtlinien angegeben.
Die Gabe von Calciumfolinat sollte ab einer Methotrexat-Dosis ab 100 mg/m2 KOF in Erwägungn gezogen werden, aber auf jeden Fall ab einer Methotrexat-Dosis von 500 mg/m² KOF eingeleitet werden, indem 6-12 mg/m2 KOF 12 (bis spätestens 24) Stunden nach dem Beginn der Methotrexat-Infusion gegeben werden. Während der nächsten 72 Stunden, sollte die gleiche Dosis alle sechs Stunden verabreicht werden. Außerdem sollte die Ausscheidung durch einen hohen Durchfluß des Urins (und dessen Alkalisierung) sichergestellt werden. Nach 48 Stunden sollte der verbliebene Methotrexat-Spigel bestimmt werden. Bei Werten von über 0,5 µmol/l sollten zusätzliche Calciumfolinat-Gaben nach folgendem Schema alle 6 Stunden gegeben werden, bis der Spiegel niedriger ist als 0,05 µmol/l:
> 0,5 µmol/l, 15 mg/m2 KOF
> 1,0 µmol/l, 100 mg/m2 KOF
> 2,0 µmol/l, 200 mg/m2 KOF
Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil in der zytotoxischen Therapie
Eine allgemein gültige, optimale Calciumfolinat-Dosierung wurde nicht nachgewiesen. Mögliche Therapieoptionen sind wöchentliche, zweiwöchige oder monatliche Schemata.
- Wöchentliches Therapieprotokoll: 500 mg/m2 KOF über 2 Stunden i.v. mit 500 mg/m2 KOF 5-Fluorouracil als Bolus-Gabe eine Stunde nach Beginn der Calciumfolinat-Infusion, einmal wöchentlich über 6 Wochen mit 2 Wochen Pause im Anschluß. Dieses Schema wird vor allem zur adjuvanten Chemotherapie des Kolonkarzinoms im Stadium III nach vorrausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors empfohlen.
- Zweiwöchiges Therapieprotokoll: 200 mg/m2 KOF Calciumfolinat über 2 Stunden i.v., gefolgt von 400 mg/m2 KOF 5-Fluorouracil als Bolus und anschließender Infusion über 22 Stunden mit 600 mg/m2 KOF 5-Fluorouracil an zwei aufeinander folgenden Tagen, alle zwei Wochen.
- Monatliches Therapieprotokoll: 20 mg/m2 KOF als Bolus gefolgt von 425 mg/m2 KOF 5-Fluorouracil als i.v. Bolus während 5 aufeinander folgenden Tagen.
Die Dauer der Therapie wird vom Arzt anhand des Ansprechens oder des Auftretens inakzeptabler Nebenwirkungen individuell festgelegt. Üblich sind 6 Zyklen.
Aufgrund des Calciumgehaltes der Lösung sollte nicht schneller als 160 mg pro Minute injiziert werden. Für die intravenöse Gabe kann die Lösung mit isotoner Kochsalzlösung oder 5%-iger Glucose-Lösung verdünnt werden.