Rekonstitution und Handhabung
Zur Herstellung der Stammlösung wird das gefriergetrocknete Pulver auf Raumtemperatur gebracht und mit der angegebenen Menge Wasser für Injektionszwecke aufgefüllt. Für die Herstellung der Infusionslösung wird die zu applizierende Menge an Stammlösung in einen 250 ml Infusionsbeutel gegeben und entweder mit physiologischer Kochsalzlösung für Injektionszwecke oder Ringer-Laktat-Lösung aufgefüllt. Wenn nötig, darf die Menge auch in ein reduziertes Infusionsvolumen von 100 ml gegeben werden. Trübe, verfärbte oder sichtbare Partikel enthaltene Lösungen dürfen nicht verwendet werden. Die Infusionslösung sollte über einen Zeitraum von einer Stunde intravenös appliziert werden.
Zur Rekonstitution und zur Infusion darf Caspofungin nicht mit Glucose-haltigen Lösungen gemischt werden, da Caspofungin in Glucose-haltigen Lösungen nicht stabil ist. Es wurden auch keine weiteren Kompatibilitätstudien durchgeführt. Daher darf Caspofungin auch nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln infundiert werden.
Die Stammlösung kann bis zu 24 Stunden bei Temperaturen unter 25 Grad aufbewahrt werden. Infusionslösungen müssen innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden, wenn sie bei oder unter 25 Grad aufbewahrt werden. Im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad gelagerte Infusionslösungen müssen innerhalb von 48 Stunden verbraucht werden.
Dosierung
Die Dosierung für Erwachsene beträgt am ersten Tag initial 70 mg Caspofungin. Die Therapie wird danach mit 50 mg Caspofungin/Tag fortgesetzt. Für Patienten mit einem Körpergewicht über 80 kg beträgt die Dosierung initial wie auch für die fortlaufende Therapie 70 mg/Tag.
Bei Kindern richtet sich die Dosierung nach der Körperoberfläche. Die Körperoberfläche wird mit Hilfe der Mosteller-Formel berechnet: Wurzel [Größe (cm) x Gewicht (kg) / 3600]. Die initiale Dosis am ersten Tag liegt bei 70 mg Caspofungin/m2. Die maximale Initialdosis entspricht 70 mg und damit der von erwachsenen Patienten. An den folgenden Tagen wird die Therapie täglich mit 50 mg Caspofungin/m2 fortgeführt. Wird die Therapie gut vertragen, kann bei nicht ausreichendem Ansprechen die Dosis auf täglich 70 mg Caspofungin/m2 erhöht werden, wobei erneut die maximale tägliche Dosis bei 70 mg liegt.
Für die Therapie von Neugeborenen und Säuglingen unter 12 Monaten liegen keine ausreichenden klinischen Daten vor. Eine Behandlung muss mit großer Vorsicht erfolgen. Für Säuglinge unter 3 Monaten wird eine tägliche Dosis von 25 mg Caspofungin/m2 nahegelegt. Für Säuglinge zwischen 3 und 11 Monaten sollte eine tägliche Dosis von 50 mg Caspofungin/m2 in Betracht gezogen werden.
Für die Therapie von Kindern, Säuglingen und Neugeborenen wird nach Berechnung der Körperoberfläche die zu infundierende Menge berechnet und aus der Stammlösung unter aseptischen Bedingungen entnommen. Diese Menge wird wie oben angegeben mit physiologischer Kochsalzlösung für Injektionszwecke oder Ringer-Laktat-Lösung in einem Infusionsbeutel aufgefüllt. Alternativ kann die entsprechende Menge an Stammlösung auch in ein reduziertes Volumen, in 0,45%ige oder 0,225%ige Kochsalzlösung gegeben werden. Dabei sollte eine Endkonzentration von 0,5 mg Caspofungin/ml nicht überschritten werden.
Bei Patienten über 65 Jahre ist keine Dosisanpassung notwendig, obwohl die AUC bei diesen Patienten etwa um 30 % vergrößert ist. Es liegen hier nur begrenzte Therapieerfahrungen vor. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Dennoch ist darauf hinzuweisen, dass Caspofungin nicht dialysierbar ist. Bei erwachsenen Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score 5-6) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei mäßig eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score 7-9) sollte bei einer Initialdosis von 70 mg Caspofungin die Therapie mit täglich 35 mg Caspofungin fortgesetzt werden. Für erwachsene Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score über 9) sowie für pädiatrische Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion jeden Schweregrades liegen keine klinischen Daten vor.
Begrenzte Erfahrungen lassen darauf schließen, dass bei erwachsenen Patienten unter einer gleichzeitigen Therapie mit bestimmten Induktoren von CYP-Enzymen nach einer Initialtherapie von 70 mg Caspofungin auch die fortgesetzte Therapie mit täglich 70 mg Caspofungin erfolgen sollte. Für pädiatrische Patienten sollte unter diesen Umständen eine fortgesetzte tägliche Therapie von 70 mg Caspofungin/m2 in Betracht gezogen werden, wobei auch hier die maximale Tagesdosis bei 70 mg liegt.