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          < Chlorhexidindiglukonat >

Chlorhexidindiglukonat

 

Wirkmechanismus

Antiseptikum
Je nach Konzentration bakteriostatisch oder bakerizid durch strukturelle Veränderung der Zellmembran

Anwendung

Stomatitis

Bei einer Stomatitis handelt es sich um eine Entzündung der Mundschleimhaut, wobei man von einer Gingivostomatitis spricht, wenn auch das Zahnfleisch mitbetroffen ist. Sie äußert sich durch eine gerötete und manchmal geschwollene Schleimhaut, Geschwüre und Schmerzen, sowie Mundgeruch, vermehrten Speichelfluss und Appetitlosigkeit.

Eine Stomatitis kann aufgrund von Reizungen durch Gifte wie Alkohol und Zigarettenrauch, fehlerhaften Zahnersatz, mangelhafte, aber auch übertriebene Mundhygiene oder auch pathogene Mikroorganismen wie Pilze, Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Auch eine Mangelernährung (z. B. Skorbut, Eisenmangel), Immundefizienz oder Allergien können als Ursache in Betracht kommen. Besonders schwere Fälle werden auch durch die Behandlung anderer Erkrankungen zum Beispiel im Rahmen einer Chemo- oder Strahlentherapie ausgelöst.

Die Therapie wird der auslösenden Ursache entsprechend eingeleitet, aber vorbeugende Maßnahmen sind immer wünschenswert, da sich schnell ein Teufelskreis entwickelt. Meist erfolgt die Behandlung mit desinfizierenden Spülungen auf Basis von Chlorhexidin. Eine an andere Ursachen angepasste Therapie kann durch Individualrezepturen mit betäubenden, heilenden oder entzündungshemmenden Zusätzen durch Apotheken hergestellt werden. Eine Auswahl findet man im Neuen Rezeptur Formularium (NRF).

Gingivitis

Bei der Gingivitis handelt es sich um eine Zahnfleischentzündung, also eine Entzündung des Zahnhalteapparates, die durch hormonelle Veränderungen, Stoffwechselstörungen, Erkrankungen (Leukämie), Immundefizienz, Medikamente, Mangelernährung oder schlecht sitzenden Zahnersatz ausgelöst werden kann. Sie äußert sich durch Rötung, Schwellung, Ulzerationen und Blutungen sowie einen ausgeprägten Mundgeruch.

Man unterscheidet eine akute von einer chronischen Gingivitis und nach Ursache eine plaqueinduzierte (Schwangerschaft, Diabetes, Leukämie, HIV) von einer nicht-plaqueinduzierten Zahnfleischentzündung, die als Folge einer Immundefizienz oder aufgrund von Infektionen durch Bakterien, Pilze oder Viren auftritt.

Als wichtigste Therapiemaßnahme gilt eine Verbesserung der Mundhygiene durch Zahnbürste und Zahnseide aber auch desinfizierende Mundspülungen (z. B. Chlorhexidin). Das Neue Rezeptur Formularium (NRF) hält weitere Rezepturen zur Herstellung durch die Apotheke bereit. Diese enthalten beispielweise pflanzliche Wirkstoffe wie Tormentill, Myrrhe, Ratanhia, Kamille oder Salbei, oder auch desinfizierende und entzündungshemmende Wirkstoffe wie Ethacridinlactat, Polihexanid, Lidocain, Dexpanthenol und Hydrocortison.

Bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit

Eingeschränkte Mundhygienefähigkeiten entstehen beispielsweise durch mangelnde motorische Fähigkeiten, wie Geschicklichkeit des Patienten oder weil das Öffnen des Mundes nach zahnärztlicher Behandlung nicht möglich oder durch mechanische Barrieren (z. B. nach Verdrahtung des Kiefers aufgrund von Operationen) eingeschränkt ist.
Ein weiterer Grund kann aber sein, dass sich Patienten aufgrund einer Alkohol- oder Drogensucht, sowie Depression aufgeben und die Hygiene vernachlässigen.
Auch bei Demenzpatienten sollte das Pflegepersonal darauf achten, dass die Zahnhygiene nicht vernachlässigt wird.

Dosierung

Mundgel:
1-2 x täglich

Lösung:
2 x täglich mit 15 ml für 1 min spülen

Patientenhinweis

Sowohl das Mundgel als auch die Lösung soll nach der Anwendung ausgespuckt und nicht geschluckt werden.
Falls es zu Schwellungen oder zu Schwierigkeiten beim Atmen kommt, muss sofort medizinische Hilfe aufgesucht werden.

Nebenwirkungen

  Anaphylaktischer Schock

  Überempfindlichkeitsreaktionen z.B. Urtikaria

  Geschmacksstörungen

Zu Beginn der Behandlung kann es zu reversibler Beeinträchtigung des Geschmackempfindens, Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Brennen der
Zunge kommen.
Diese Symptome verschwinden gewöhnlich mit fortgesetzter Anwendung.

  Belegte Zunge

  Missempfindungen der Zunge

Zu Beginn der Behandlung kann es zu reversibler Beeinträchtigung des Geschmackempfindens, Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Brennen der
Zunge kommen.
Diese Symptome verschwinden gewöhnlich mit fortgesetzter Anwendung.

  Zahnverfärbungen

Es handelt sich um eine rote Lösung, die zu Zahnverfärbungen führen kann. Die durch gründliches Zähneputzen allerdings wieder entfernt werden kann und somit reversibel ist.

  Schleimhautschwellungen

Kontraindikationen

Mundschleimhautgeschwür

Nicht auf schlecht durchblutetem Gewebe

Patienten, die das Schlucken nicht kontrollieren können

Kinder unter 6 Jahren

Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen nur begrenzte Daten zur Anwendung bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien konnte gezeigt werden, dass Chlorhexidin keine teratogenen, aber embryotoxische Eigenschaften aufweist. Daher sollte Chlorhexidin nur mit Vorsicht in der Schwangerschaft eingesetzt werden.

Es ist nicht bekannt, ob Chlorhexidin in die Muttermilch übergeht. Daher sollte während der Behandlung vorrübergehend auf das Stillen verzichtet werden.

Wechselwirkungen

  Anionischen Substanzen

Das kationische (zweifach positiv geladene) Chlorhexidin kann mit negativ geladenen Substanzen wie Natriumdodecylsulfat (synonym: Natriumlaurylsulfat, SLS), welches in vielen Zahncremes als Schaumbildner enthalten ist, in Wechselwirkung treten, wodurch der Effekt des Chlorhexidin aufgehoben werden kann.
Die Anwendung einer solchen Zahncreme sollte daher mindestens 5 Minuten vor der Anwendung von chlorhexidinhaltigen Zubereitungen erfolgen und die Mundhöhle sollte gründlich mit Wasser gespült werden.
Zahnärzte empfehlen unter Umständen Abstände von 30 Minuten bis 2 Stunden. Da dies in der Anwendung kaum möglich ist, wird empfohlen während der Behandlung mit Chlorhexidin auf SLS-freie Zahncremes umzusteigen (z. B. Parodontax).

Strukturformel

Strukturformel

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Wirkmechanismus

Chlorhexidin wird als Digluconat eingesetzt, da dieses deutlich besser wasserlöslich ist als das Chlorid oder das Acetat.

Chlorhexidin zeigt eine breite Wirkung gegen grampositive und die meisten gramnegativen Bakterien. Ausnahmen sind hier Pseudomonas- und Proteus-Arten. Die Wirkung gegen Hefen, Dermatophyten und Mykobakterien ist gering. Unwirksam ist es gegen Sporen, Viren und fäulniserregende Pilze.
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Patientenhinweis

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Dosierung

Bei Kindern zwischen 6 und 12 Jahren sollte die Anwendung mit dem Arzt oder dem Apotheker abgesprochen werden.

Bei Chlorhexidin Lösung handelt es sich um eine gebrauchsfertige Lösung, die nicht verdünnt werden sollte. Sie angegebene Menge der Lösung wird am besten morgens und abends nach dem Zähneputzen eine Minute lang im Mundraum verteilt.
Wenn das Chlorhexidin Gel verwendet wird, sollte darauf geachtet werden, dass die Menge des Gels ausreicht um alle entzündeten Stellen zu behandeln. Auch hier beträgt die Einwirkzeit 1 Minute.
Sowohl die Lösung als auch das Gel sollten ausgespuckt und nicht geschluckt werden.

Bei der Verwendung sollte auf den zeitlichen Abstand und das gründliche Nachspülen mit Wasser geachtet werden (auch die Zahnbürste sollte gründlich gespült werden), oder wie unter den Wechselwirkungen beschrieben, eine SLS-freie Zahnpasta verwendet werden.

Bei Verwendung von Prothesen sollten diese 5 Minuten in der Lösung verbleiben und zusätzlich die Mundhöhle wie oben beschrieben gespült werden.

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Die Wirkstoffprofile gibt es auch zum Download.

Vorteile: Offline verfügbar, Lerntools, Fortbildungen u.v.m.

Mehr erfahren Sie auf www.wirkstoffprofile.de.

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