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          < Entacapon >

Entacapon

    

Wirkmechanismus

Peripher wirksamer reversibler Inhibitor der Catechol-O-methyltransferase (COMT)

Anwendung

Parkinson-Krankheit

Entacapon darf nur zusammen mit Levodopa und einem Decarboxylaseinhibitor angewendet werden, wenn Wirkfluktuationen auftreten, die mit Levodopa, Decarboxylasehemmer und weiteren Kombinationspartnern nicht ausreichend behandelt werden können.

Bei der Parkinson-Krankheit handelt es sich neben der Demenz um eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, also eine Erkrankung, die mit einem Untergang von Nervengewebe einhergeht. An ihr sind auf die Gesamtpopulation gerechnet 200 von 100000 Einwohnern erkrankt. Da es sich aber vornehmlich um eine Erkrankung des höheren Lebensalters handelt, liegt hier die Erkrankungshäufigkeit bei ca. 2 % der Einwohner, die älter als 65 Jahre sind.

Das Leitsymptom der Parkinson-Krankheit ist die Brady-/Akinese, das heißt die Verlangsamung von Bewegungs- und Handlungsabläufen, wobei es sich hierbei nicht nur um eine Verlangsamung der motorischen Ausführung, sondern auch von deren Planung handelt.
Bei der Parkinson-Krankheit liegen die Akinese (Bewegungsarmut) und mindestens ein weiteres Kardinalsymptom vor:
⦁        ein Rigor der Muskulatur (Muskelsteifigkeit)
⦁        ein grobschlägiger Ruhetremor (Zittern)
⦁        posturale Instabilität (Störung der aufrechten Körperhaltung durch eingeschränkte Körperspannung)

Als weitere mögliche Symptome können auftreten:
⦁        psychische Symptome wie Depression
⦁        kognitive Symptome (bis hin zu Demenz)
⦁        vegetative Symptome (erniedrigter Blutdruck, Blasenfunktionsstörungen in Form von gesteigertem Harndrang, sexuelle Funktionsstörungen)
⦁        sensorische Symptome (Riechstörungen, Schmerzwahrnehmung etc.)

Das klinische Bild zeichnet sich durch Patienten aus, welche eine vorgebeugte Körperhaltung aufweisen, kleine schlurfende Schritte machen und eine Gangunsicherheit zeigen, welche mit einer erhöhten Sturzgefahr einhergeht. Während geplante Bewegungsabläufe schwerfallen, sind Bewegungen, welche auf Kommando erfolgen sollen, teils problemlos umsetzbar. Darüber hinaus sind klassische klinische Zeichen das ausdruckslose Gesicht durch Verlust oder Einschränkung der Mimik (sog. Maskengesicht), welches zusätzlich durch eine eventuelle Überproduktion an Talg eine glänzende Oberfläche aufweist (Salbengesicht), sowie ein niederfrequentes Zittern der Hände, welches während der Bewegung weniger wird. Ebenfalls kommt es bei den Patienten zu einer scheinbar übermäßigen Speichelproduktion, welche aber nur Zeichen einer auftretenden Schluckstörung ist, da Parkinson-Patienten seltener schlucken als Gesunde.
Die pathophysiologische Ursache für diesen Symptomkomplex ist der Untergang bestimmter Neuronen im zentralen Nervensystem, genauer gesagt ein Untergang dopaminerger Neurone in der Substantia nigra, welche zu den sogenannten Basalganglien gehört. Diese Region im ZNS trägt ihren Namen (schwarze Substanz) wegen ihrer dunklen Färbung, welche durch den hohen Gehalt an Melanin und Eisen bedingt ist. Sie ist Teil einer komplexen Regelschleife, welche von der Großhirnrinde ausgeht, zu den Basalganglien zieht, die ihrerseits zum Thalamus als Filter für Bewegungsprozesse projizieren und dieser seinerseits wiederum Signale zurück zur Großhirnrinde sendet.  
Die Funktion der Substantia nigra hierbei innerhalb der Basalganglien ist es, mithilfe dopaminerger Transmission die hemmende Wirkung des Striatums (durch gabaerge Transmission) auf den Thalamus zu hemmen. Diese Hemmung der Hemmung führt also zu einer Aktivierung des Thalamus und damit zu einer Aktivierung von Bewegungsprozessen. Kommt es durch die Degeneration von dopaminergen Neuronen der Substantia nigra zu einem Dopaminmangel, so stellt sich ein Ungleichgewicht zugunsten der gabaergen Neurotransmission ein, wodurch der Thalamus als Filter gehemmt wird und Bewegungsabläufe unterdrückt werden. Zusätzlich kommt es zu einem Überangebot von Acetylcholin, welches in Interneuronen eine Rolle spielt, welche sonst ebenfalls durch Dopamin gehemmt werden.

Bei den meisten Erkrankten ist der Grund für das Erkranken unbekannt, weshalb früher der Name „idiopatisches Parkinson-Syndrom“ verwendet wurde (heute: Parkinson-Krankheit). Bei einigen Patienten, vorrangig jüngeren Alters ist eine genetische Prädisposition bekannt. Beide Gruppen bilden den primären Morbus Parkinson.
Bei einem wesentlich kleineren Kollektiv sind die Ursachen für die Erkrankung bekannt. Hier können z. B. intrazerebrale vaskuläre Erkrankungen eine Minderperfusion der entsprechenden Hirnareale verursachen. Auch Traumata des Hirns (z. B. durch Boxen oder Verkehrsunfälle), Intoxikationen oder Stoffwechselerkrankungen können einen Morbus Parkinson hervorrufen. In diesen Fällen spricht man von einem sekundären Morbus Parkinson.

Eine weitere, recht häufige Ursache einen parkinsonoiden Krankheitszustand zu bedingen, ist die Therapie psychiatrischer Patienten mit Neuroleptika. Hierbei handelt es sich klassischerweise um Substanzen, welche die dopaminerge Transmission im ZNS unterbinden, da eine gesteigerte dopaminerge Transmission ursächlich an manchen psychiatrischen Erkrankungen wie der Schizophrenie seien soll.

Therapie
Medikamentös kann die Parkinson-Erkrankung zurzeit nur symptomatisch behandelt werden. Derzeitige Therapieziele sind somit die Besserung der verschiedenen Symptome zur:
⦁        Erhaltung der Berufstätigkeit,
⦁        Erhaltung der Selbstständigkeit,
⦁        Verbesserung der Lebensqualität sowie
⦁        im fortgeschrittenen Stadium die Reduktion der Pflegebedürftigkeit.

Derzeit zur Verfügung stehende Arzneimittel zur Parkinsonbehandlung sind Levodopapräparate, nicht-ergoline Dopaminrezeptoragonisten, MAO-B-Hemmer, COMT-Hemmer, Anticholinergika und NMDA-Rezeptor-Antagonisten. Diese Arzneimittel beeinflussen auf unterschiedliche Weise das Neurotransmitterverhältnis. Ziel ist dabei immer eine Verschiebung zu Gunsten von Dopamin bzw. zu Ungunsten von Acetylcholin oder Glutamat.

Die aktuelle Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (2023) gibt Therapieempfehlungen zu den einzelnen Wirkstoffklassen, wobei die unterschiedlichen Effektstärken in Bezug auf Wirkung, Nebenwirkungen, Alter des Patienten, Komorbiditäten und psychosoziales Anforderungsprofil berücksichtigt werden.
Zur initialen Monotherapie stehen Levodopa als Kombipräparate mit einem der beiden Decarboxylasehemmern (Benserazid/Carbidopa) sowie MAO-B-Hemmer oder Dopaminagonisten zur Verfügung. Startet man die Levodopa-Therapie mit hoher Dosierung und pulsatiler Anwendung, kommt es meist früher im Krankheitsverlauf zu motorischen Fluktuationen und Dyskinesien als unter initialer Therapie mit MAO-B-Hemmern und Dopaminagonisten. Bei jüngeren Patienten sollte die Therapie daher nach Möglichkeit mit den letztgenannten Wirkstoffgruppen begonnen werden. Gründe für den initialen Einsatz von Levodopa sind wiederum der Schweregrad der Symptome, ein schnell benötigter therapeutischer Effekt, Multimorbidität, zu erwartende Nebenwirkungen bei anderen Substanzklassen (Impulskontrollstörungen bei Dopaminagonisten) und ggf. eine bessere individuelle Verträglichkeit.
Kombinationstherapien kommen zum Einsatz, wenn die Zielsymptome bei mittlerer Dosierung nicht ausreichend wirksam behandelt werden können, oder die notwendige Dosierung aufgrund limitierender Nebenwirkungen nicht erreicht werden kann.
Fluktuationen werden durch Fraktionierung und Dosisänderung der Levodopa-Gaben, sowie zusätzliche Gaben mit modifizierter Galenik und der Gabe zusätzlicher Wirkstoffe wie Dopaminagonisten, MAO-B-Hemmern oder COMT-Hemmern behandelt.
Der Leitlinie sind weitere Behandlungsempfehlungen bei Begleitsymptomen wie Dyskinesien, Tremor, Schmerzen, Blasenfunktionsstörungen, orthostatischer Hypotonie, Obstipation, Schlafstörungen, kognitiven, affektiven und Impulskontroll-Störungen, Psychosen, Delir, Dysarthrie und Dysphagie zu entnehmen. Zum Beispiel bei mit Levodopa-induzierten motorischen Komplikationen sollte Amantadin zur Reduktion von Dyskinesien verwendet werden.
Nach aktueller Leitlinie sollen ergoline Dopaminagonisten und der NMDA-Rezeptor-Antagonist Budipin nicht mehr zur Therapie der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden. Anticholinergika sollten nur noch bei starkem Tremor zum Einsatz kommen, wenn keine andere Behandlungsoption besteht.

Nicht medikamentöse Therapie
Seit einigen Jahren steht für bestimmte Parkinson-Patienten die sogenannte "tiefe Hirnstimulation" (THS) zur Verfügung. Es handelt sich hierbei um eine Art Hirnschrittmacher, welcher neurochirurgisch in den Bereich der Basalganglien implantiert wird. Dieser Schrittmacher führt zu einer Abmilderung der Symptome Akinese, Rigor und Tremor. Wegen der nicht zu unterschätzenden Risiken sollte dieser Eingriff nur nach strenger Indikationsstellung erfolgen.

Parkinson Patienten mit motorischen Symptomen sollen Zugang zu physiotherapeutischen, ergotherapeutischen und künstlerischen Therapien erhalten, um berufliche und familiäre Aktivitäten weiterhin möglich zu machen und die Autonomie des Patienten zu erhalten. Wichtig ist auch die umfassende Aufklärung und Einbeziehung des Patienten und der Angehörigen, um Lebensqualität, Stimmung und auch die Compliance zu fördern, da die Dosisfindung und Anpassung an die Symptome nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt, Patient und Familie möglich ist.

Dosierung

Täglich bis zu 10 x 200 mg peroral

Patientenhinweis

Immer zusammen mit dem Levodopa-Decarboxylaseinhibitor-Präparat einnehmen!
Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Es ist besondere Vorsicht beim Umgang mit Maschinen und im Straßenverkehr geboten!
Das Arzneimittel kann eine unbedenkliche rötlich-braune Verfärbung des Urins hervorrufen.
Absetzsymptome möglich. Ausschleichen!

Nebenwirkungen

  Hypotonie

Gerade bei Langzeitanwendung kann sich eine Blutdruckreduktion einstellen. Unter Umständen können auch Ohnmachtsanfälle auftreten.

  Halluzinationen, Verwirrtheit, Paroniria

  Schwäche, Unwohlsein

  Tagesmüdigkeit und Schlafattacken

Diese Nebenwirkungen können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch plötzlich und ohne jegliche Warnzeichen auftreten. Daher ist besondere Vorsicht beim Umgang mit Maschinen oder im Straßenverkehr erforderlich. Alkohol kann das Risiko für Schläfrigkeit und Schlafattacken verstärken.

Denjenigen Personen sollte dringend von der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr abgeraten werden, die bei sich unter der Therapie mit Entacapon bereits Schlafattacken oder vermehrte Schläfrigkeit festgestellt haben. Auch ein Absetzen bzw. Umstellen der Therapie sollte erwogen werden.

  Übelkeit, Diarrhoe, Obstipation

  Leberfunktionsstörungen

Es kommt sehr häufig zu einem Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen). Da es unter dem ersten COMT-Hemmer Tolcapon, der Entacapon sehr ähnlich ist, zu Hepatitiden mit Todesfolge gekommen ist, sollte hierauf ein Augenmerk gelegt werden.

  Dyskinesien

Besonders während der Kombinationstherapie mit Levodopa kann es zum Auftreten von abnormalen, unwillkürlichen Bewegungen kommen. Es existieren folgende Strategien, um Dyskinesien unter Levodopagabe zu beherrschen:
  • Levodopa-Dosisreduktion
  • Verlängerung des Dosierintervalls bei gleichbleibender Einzeldosis
  • Zusätzliche Gabe von anderen Parkinsontherapeutika, dadurch ggf. Einsparung von Levodopa

Bessert sich die Dyskinesie, können die parkinsontypischen Bewegungsstörungen wieder verstärkt auftreten. Es muss dann ein für den Patienten akzeptabler Kompromiss gefunden werden.

  Verfärbung des Urins

Eine rötlich-braune Verfärbung des Urins ist klinisch nicht bedeutsam.

  Malignes neuroleptisches Syndrom

Sehr selten kann das lebensbedrohliche maligne neuroleptische Syndrom (MNS) auftreten. Es ist durch Hyperthermie, Muskelsteifigkeit und Bewusstseinseintrübung gekennzeichnet und tritt zumeist zu Beginn der Behandlung, bei hoher Dosierung oder schneller Dosissteigerung auf. Schwere Komplikationen können Rhabdomyolyse, Nierenversagen, Dehydrierung, Thrombosen, Lungenembolie und Multiorganversagen bis hin zum Tod sein.

Eine frühe Diagnose und intensivmedizinische Betreuung sind entscheidend, da die Erkrankung bei 5 – 10 % der Patienten tödlich verläuft. (Absetzen der neuroleptischen Medikation, Gabe von Dantrolen und dem Dopamin-Agonisten Bromocriptin).
Das Risiko, an einem MNS zu erkranken, ist erhöht, wenn ein MNS in der Vergangenheit bereits aufgetreten ist.

Kontraindikationen

Einnahme unselektiver MAO-Hemmstoffe

In der Summe resultiert eine Hemmung beider Monoaminoxidasen, ähnlich wie nach der Gabe des unselektiven Hemmstoffes Tranylcypromin, so dass neben der Catechol-O-methyltransferase ein weiterer Abbauweg für Dopamin gehemmt ist, was zu Bluthochdruckkrisen führen kann.

Gleichzeitige Gabe von MAO-A- und MAO-B-Hemmern

In der Summe resultiert eine Hemmung beider Monoaminoxidasen, ähnlich wie nach der Gabe des unselektiven Hemmstoffes Tranylcypromin, so dass neben der Catechol-O-methyltransferase ein weiterer Abbauweg für Dopamin gehemmt ist, was zu Bluthochdruckkrisen führen kann.

Phäochromozytom

Es handelt sich um einen Tumor des chromaffinen Gewebes. Der Tumor setzt in hohem Maße Catecholamine frei (Noradrenalin, Adrenalin), was zu beschleunigtem Herzschlag, Bluthochdruck, Schwitzen usw. führen kann.

Der Abbau der Catecholamine kann durch Entacapon gehemmt werden, was zu einer Verstärkung der Krankheitssymptome führen kann.

Malignes neuroleptisches Syndrom in der Anamnese

Das maligne neuroleptische Syndrom ist durch Hyperthermie, Muskelsteifigkeit, Nierenversagen und Bewusstseinseintrübung gekennzeichnet. Es kann zum Beispiel nach Gabe von Dopamin-Antagonisten oder nach abruptem Absetzen von Dopamin-Agonisten auftreten und macht wegen einer Mortalität von 20 % eine intensivmedizinische Betreuung notwendig (Gabe von Dantrolen und dem Dopamin-Agonisten Bromocriptin).

Anamnestisch gesicherte Rhabdomyolyse

Bei der Rhabdomyolyse kommt es zum Zerfall quergestreifter Muskulatur, welches dann bedrohlich wird, wenn die Nieren mit der Ausscheidung der Muskelabbauprodukte überlastet werden. Dieses kann zu einem akuten Nierenversagen führen.
Unter Entacapon sind Einzelfälle von Rhabdomyolyse beschrieben, sodass bei anamnestisch bekannter Rhabdomyolyse der Einsatz kontraindiziert ist.

Leberfunktionsstörungen

Die Leber stellt das wichtigste Organ für die Biotransformation von Arzneistoffen dar. Häufig wird durch die Verstoffwechselung von Arzneistoffen deren Ausscheidung erst ermöglicht: Arzneistoffe mit Molekulargewicht über 500 können über Leber und Galle ausgeschieden werden, wohingegen man leichtere Arzneistoffe häufiger im Urin findet.

Ist die Funktion der Leber eingeschränkt, kann dies für die Arzneimitteltherapie insofern von Bedeutung sein, als dass Arzneistoffe länger im Organismus verbleiben, da die vor der Ausscheidung notwendige Biotransformation mehr Zeit beansprucht. In vielen Fällen wird daher eine Herabsetzung der Dosis oder des Dosierintervalles sowie eine Überwachung der Wirkstoffspiegel angezeigt sein, ggf. ist die Gabe des betreffenden Arzneistoffes sogar kontraindiziert. Möglich ist jedoch auch der Fall, dass ein unwirksames Prodrug durch die Leber nur verzögert oder gar nicht in die aktive Wirkform überführt werden kann.

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Substanz ist in der Schwangerschaft kontraindiziert, da keine ausreichenden Daten zur Anwendung beim Menschen vorliegen.
Tierversuche erbrachten weder embryotoxische noch teratogene Wirkungen.

Von der Substanz ist nicht bekannt, ob sie in die Muttermilch übergeht.

Wechselwirkungen

  Levodopa

Entacapon erhöht die Bioverfügbarkeit von Levodopa um 5-10 %.

Levodopa anzeigen

  Arzneimittel, die über die COMT abgebaut werden

Durch die gleichzeitige Gabe von COMT Hemmstoffen und Katecholaminen kann es zu einer gesteigerten Toxizität des Katecholamine kommen. Daher ist die gleichzeitige Applikation nur unter Vorsicht durchzuführen.

  Eisensulfat

Da Eisen und Entacapon Chelatkomplexe bilden, sollte ein Einnahmeabstand von 2-3 Stunden eingehalten werden.

 

Strukturformel

Strukturformel

Kommentar

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Wirkmechanismus

Entacapon inhibiert die COMT, allerdings vornehmlich außerhalb des zentralen Nervensystems. Die COMT methyliert Dopamin und eben auch Levodopa zu unwirksamen Produkten.

Levodopa stellt als Aminosäure eine Vorstufe des Neurotransmitters Dopamin dar. Die externe Zufuhr ist immer dann angezeigt, wenn im zentralen Nervensystem ein Dopaminmangel herrscht, der auf ein pathologisches Geschehen wie z. B. beim Morbus Parkinson (siehe Indikation) zurückzuführen ist. Die alleinige Gabe von Levodopa hat sich in der Therapie jedoch nicht bewährt, da in diesem Falle 95 % der Dosis bereits in der Peripherie, das heißt außerhalb des zentralen Nervensystems, durch enzymatische Decarboxylierung in Dopamin umgewandelt wird. Dies führt zu folgendem Problem: Das peripher gebildete Dopamin kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden; um dennoch ausreichende Mengen der Vorstufe Levodopa ins ZNS zu bringen, müssen sehr hohe Dosen appliziert werden. Peripher anfallendes Dopamin führt allerdings zu starken unerwünschten Wirkungen (vor allem Übelkeit und Erbrechen).

Daher stellt die Kombination von Levodopa mit einem Decarboxylasehemmer wie Benserazid oder Carbidopa heute den Goldstandard in der Parkinsontherapie dar: Die Decarboxylaseinhibitoren unterbinden den enzymatischen Abbau von Levodopa zu Dopamin, und zwar vornehmlich in der Peripherie, da die Decarboxylasehemmer selbst kaum ins ZNS gelangen können. Wenn der periphere Abbau unterbleibt, kann Levodopa in hohem Ausmaß wegen seiner Ähnlichkeit zu Tyrosin über Transporter ins ZNS aufgenommen werden. Dort kann die Wirkform Dopamin durch die praktisch unbeeinflusste Decarboxylase erzeugt werden. Der pathologische Dopamin-Mangel kann ausgeglichen werden.

Wird Entacapon zusätzlich gegeben, kann es ähnlich wie ein Decarboxylaseinhibitor den peripheren Verlust an Levodopa verhindern und damit zur Reduktion der applizierten Levodopa-Menge beitragen sowie Wirkfluktuationen verringern. Im Unterschied zu Tolcapon, das auch zentral wirksam ist, ist die klinische Bedeutung von Entacapon umstritten.
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Patientenhinweis

Die Therapie mit Entacapon ist nur bei gleichzeitiger Gabe von Levodopa sinnvoll, da sie die Catechol-O-Methyl-Transferase (COMT) in der Peripherie (außerhalb des ZNS) hemmen und somit in der Peripherie die Umwandlung von Levodopa in eine unwirksame Form blockieren. Die Levodopa-Wirkung wird hierdurch erhöht. Ob Entacapon auch wirksam ist, wenn es zusammen mit retardiertem Levodopa plus Decarboxylaseinhibitor gegeben wird, ist unklar.

Absetzsymptome sind beschrieben. Das Präparat soll ausgeschlichen werden. Sind trotzdem Symptome vorhanden, muss evtl. die Levodopa-Dosis erhöht werden.
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Dosierung

Zu jeder Dosis von Levodopa und Decarboxylaseinhibitor werden 200 mg Entacapon eingenommen. Empfohlen wird die Einnahme zusammen mit unretardiertem Levodopa!

Durch die Entacapongabe können 10-30 % Levodopa eingespart werden, so dass die Levodopa-Dosis entsprechend reduziert werden muss. Die Reduktion kann in der Kombination mit Levodopa/Benserazid geringfügig stärker ausfallen als mit Levodopa/Carbidopa.

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