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          < Ibandronsäure >

Ibandronsäure

    

Wirkmechanismus

Hemmung der knochenresorptiven Aktivität der Osteoklasten durch Auslösen von vorzeitiger Apoptose; z. B. Hemmung der Farnesylpyrophosphat-Synthase

Anwendung

Postmenopausale Osteoporose bei Frauen

Die Osteoporose ist eine durch eine Störung des Knochenstoffwechsels entstehende systemische Knochenerkrankung, die durch eine erniedrigte Knochenmasse und mikroarchitektonische Veränderungen der Knochensubstanz charakterisiert ist. Von einer operationalen Osteoporose spricht man, wenn der Knochenmineralgehalt, gemessen an der Lendenwirbelsäule oder am proximalen Femur, um mehr als 2,5 Standardabweichungen nach unten vom Mittelwert einer 20-29-jährigen Frau abweicht. Diese Standardabweichung wird als T-Score bezeichnet.

Für die Diagnosestellung ist allerdings auch eine ausführliche Anamnese, Knochendichtemessung, Basislabor und ggf. bildgebende Diagnostik erforderlich, um die Osteoporose von einer Osteomalazie (Störung im Knochenbildungsprozess durch Mangel an Vitamin D und oder Kalzium) abzugrenzen.
Infolge der Struktur- und Funktionsveränderungen steigt das Risiko für Knochenbrüche. Sind bereits eine oder mehrere Frakturen in Folge von Osteoporose aufgetreten, spricht man von einer manifesten Osteoporose.

Die WHO zählt die Osteoporose zu den zehn häufigsten chronischen Erkrankungen. Die Prävalenz (auf Grundlage einer erniedrigten Knochendichte) liegt bei postmenopausalen Frauen bei etwa 15 % im Alter von 50-60 Jahren und steigt auf 45 % im Alter von über 70 Jahren. Für Männer liegt sie bei etwa 2,4 % im Alter von 50-60 Jahren und steigt auf 17 % im Alter von über 70 Jahren. Für prämenopausale Frauen liegen für den deutschsprachigen Raum keine ausreichenden Angaben vor.

Osteoporose-bedingte Frakturen gehen mit einer stark eingeschränkten Lebensqualität und einer erhöhten Mortalität einher und die erniedrigte Knochendichte ist mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert, wobei die Kausalität nicht ausreichend geklärt ist.

Man unterscheidet primäre und sekundäre Formen. Zu den primären Formen zählen postmenopausale, senile und idiopathische Osteoporose. Die sekundären Formen werden z. B. durch andere Grunderkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente oder Mangelernährung ausgelöst.

Risikofaktoren
Als allgemeine Risikofaktoren für Frakturen gelten ein hohes Lebensalter, das weibliche Geschlecht, Wirbelkörperfrakturen, nicht vertebrale Frakturen nach dem 50. Lebensjahr, eine proximale Femurfraktur bei Mutter oder Vater, multiple intrinsische Stürze und Immobilität, verminderte Handgriffstärke, Rauchen und Alkohol sowie Untergewicht und Gewichtabnahme, aber auch eine Unterversorgung mit Vitamin D und Kalzium sowie Folsäure und Vitamin B12, Hyponatriämie und eine hohe Kadmiumzufuhr. Auch Entzündungsprozesse, die sich durch einen hohen Anteil an hochsensitivem c-reaktivem Protein erkennen lassen, tragen als Risikofaktor zu Frakturen bei.
Außerdem tragen spezielle Grunderkrankungen zum Frakturrisiko bei. Dazu gehören endokrinologische Erkrankungen wie z. B. das Cushing-Syndrom, Hyperthyreose und Diabetes Typ 1 und 2, rheumatologische und gastroenterologische Erkrankungen und auch neurologische Erkrankungen wie z. B. Morbus Parkinson, Epilepsie, Schizophrenie und Alzheimer.
Weitere Frakturrisiken bestehen durch medikamentöse Therapien mit z. B. Aromatasehemmern und Kontrazeptiva, Glukokortikoiden, Antidepressiva, Antiepileptika, Opioiden, Schleifendiuretika und Protonenpumpenhemmern.

Bei Frauen besteht ein besonderes Osteoporoserisiko. Nach der Menopause führt der Ausfall der Ovarienfunktion zu einem Östrogenmangel. Der Östrogenmangel bewirkt eine verminderte Sekretion des Schilddrüsenhormons Calcitonin, welches für die Einlagerung von Calcium in die Knochen notwendig ist. Da damit der knochenaufbauende Prozess gestört ist, überwiegt der abbauende Effekt der Osteoklasten, die durch Parathormon aus der Nebenschilddrüse gesteuert dafür sorgen, das Calcium aus den Knochen herausgelöst wird. So steigt die Calciumkonzentration extrazellulär an, was über eine negative Rückkopplung die Calcitriolsynthese in der Niere hemmt. Da Calcitriol für die Calcium-Resorption aus dem Darm und die Rückresorption aus den Nierentubuli verantwortlich ist, kommt es zu einer vermehrten Calciumausscheidung mit dem Urin. Dies alles begünstigt die postmenopausale Osteoporose.


Prophylaxe
Als prophylaktische Maßnahmen bieten sich alle die an, durch deren Umsetzung eine Verbesserung der Knochenstabilität und/oder eine Reduktion von Frakturen möglich oder wahrscheinlich ist. In erster Linie kann dies durch vermehrte körperliche Aktivität erreicht werden, die zum Ziel hat, Muskelkraft, Gleichgewicht und Koordination zu verbessern. Außerdem kann die jährliche Durchführung einer Sturzanamnese sinnvoll sein, die laut Leitlinie ab dem 80. Lebensjahr durchgeführt werden sollte. Des Weiteren sollten die Risikofaktoren möglichst ausgeschlossen werden, wobei der Vermeidung von Untergewicht und die einfach durchzuführende Substitution von Calcium und Vitamin D im Vordergrund stehen. Da es nicht immer möglich ist sturzfördernde Medikamente abzusetzen, sollte hier eine regelmäßige Nutzen-Risiko-Ermittlung durchgeführt werden. Senioren in institutioneller Pflege sollten Hüftprotektoren zur Vermeidung der besonders problematischen hüftnahen Frakturen zur Verfügung gestellt werden.

Therapie
Die im Folgenden genannten medikamentösen Therapieoptionen richten sich an Männer und postmenopausale Frauen. Für Kinder, Jugendliche, prämenopausale Frauen, Patienten mit Niereninsuffizienz und Patienten mit sekundärer Osteoporose sind spezielle Therapien notwendig, die von der jeweiligen Fachgesellschaft zu planen sind.

Therapie der primären Osteoporose
In Bezug auf eine Frakturreduktion gelten für postmenopausale Frauen derzeit die Wirkstoffe Alendronat, Denosumab, Östrogene, Risedronat, Zoledronat, Bazedoxifen, Ibandronat und Teriparatid, für die auch eine Reduktion peripherer Frakturen nachgewiesen ist, sowie Raloxifen als Mittel der Wahl. Für die Auswahl der individuellen Therapie sollten Neben- und Zusatzwirkungen, sowie Kontraindikationen und Kosten berücksichtigt werden. Auch wenn der Nutzen von Östrogenen gut belegt ist, sollten diese nur bei Unverträglichkeit oder Kontraindikation gegenüber anderen Wirkstoffen nach Nutzen-Risiko-Abwägung zusammen mit der Patientin im Rahmen der Sekundärprävention eingesetzt werden.
Bei Männern ist die Effizienz der Frakturreduktion niedriger als bei Frauen, aber auch für diese Patientengruppe sind die Wirkstoffe Alendronat, Risedronat, Zoledronat, Denosumab und Teriparatid zugelassen.

Therapie der sekundären Osteoporose
Die fachspezifische Mitbetreuung im Rahmen der zugrundeliegenden Erkrankung (z. B. Schilddrüsenerkrankungen) wird als absolut notwendig angesehen, da sich spezielle Aspekte des Knochenstoffwechsels als auch in Bezug auf die Grunderkrankung selbst ergeben. Schilddrüsenerkrankungen haben zum Beispiel ebenfalls Einfluß auf die Calitonin-Sekretion.
Zur Therapie bei postmenopausalen Frauen mit einer Glucocorticoid induzierten Osteoporose sind Alendronat, Risedronat. Zoledronat und Teriparatid, wobei die Überlegenheit von Teriparatid gegenüber den Bisphosphonaten in Bezug auf Wirbelkörperfrakturen (nicht aber anderer Frakturen) und Rückenschmerzen gezeigt werden konnte.
Bei Männern sind Alendronat, Teriparatid und Zoledronat zugelassen.
Eine Kombinationstherapie aus zwei antiresorptiven Substanzen kann im Einzelfall erwogen werden. Mehrere Studien zeigen einen vermehrten Zuwachs der Knochendichte bei Kombination von Teriparatid mit Denosumab gegenüber der Einzeltherapie.

Behandlung von Schmerzen und funktionellen Einschränkungen
Im Fall von niedrig traumatischen stabilen Frakturen sollte schnellstmöglich eine Mobilisierung erfolgen, um Folgekomplikationen (z. B. Pneumonie, Thromboembolie und funktionelle Verluste) zu vermeiden. Damit dies möglichst schmerzarm erfolgen kann, kann eine wirbelsäulenaufrichtende Orthese in Kombination mit physiotherapeutischen Übungen und Haltungsschulungen hinzugezogen werden.
Vom WHO-Stufenschema mit NSAR, Paracetamol, Metamizol und Opiaten muss in vielen Fällen aufgrund nicht tolerabler Nebenwirkungen abgewichen werden. Komorbiditäten, Nebenwirkungen und Komedikationen müssen berücksichtigt werden.
Eine untergeordnete Rolle spielen elektrische Feldtherapie und Elektrotherapie, die aber möglicherweise in der Lage sind, starke Schmerzen zu lindern und eine Funktionsverbesserung zu ermöglichen.

Im Anschluss an osteoporotische Frakturen werden ambulante oder stationäre Rehabilitation empfohlen. Außerdem bietet der Anschluss an eine Selbsthilfegruppe langfristige Unterstützung.
In manchen Fällen kann auch der minimalinvasive Aufbau der Wirbelkörper durch Kyphoplastie und Vertebroplastie zur Schmerzlinderung beitragen.

Therapiedauer und Kontrollen
Die Therapie sollte alle 3-5 Jahre bezüglich Nutzens und Risikos reevaluiert werden. Die Therapie mit Teriparatid ist auf 24 Monate begrenzt. Für den Einsatz von Raloxifen besteht ein nachgewiesener Nutzen bis zu 8 Jahren und für die Therapie mit Bisphosphonaten für 3 bis 5 Jahre. Für Denosumab liegt der nachgewiesene Nutzen bei 3 Jahren Therapiedauer. Nach dem Absetzen der jeweiligen Medikamente müssen andere Maßnahmen zum Erhalt der Knochendichte zum Tragen kommen.
Kontrollen sollten alle 3 bis 6 Monate erfolgen und nicht nur auf die Frakturen und Knochendichte fokussiert sein, sondern auch auf die Verträglichkeit.


Vorbeugung von Skelettveränderungen

Zugelassen ist die Substanz bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen, wenn Frakturen oder behandlungspflichtigen Knochenveränderungen vorgebeugt werden soll, die durch das Krebsgeschehen hervorgerufen werden könnten.

Tumorinduzierte Hypercalcämie

Befällt ein Tumor das Knochengewebe, kann es zur Knochenauflösung (Osteolyse) kommen, in deren Folge große Mengen an Calcium mobilisiert werden, die zu erhöhten Calciumspiegeln im Blut führen (Hypercalcämie). Das Bisphosphonat unterbindet die Resorption des Knochens und senkt daher die erhöhten Calciumspiegel ab.

Dosierung

1 x monatlich 150 mg peroral oder 1 x alle drei Monate 3 mg parenteral (Indikation Osteoporose)
1 x täglich 50 mg peroral oder 1 x alle 3-4 Wochen 6 mg parenteral (Indikation Vorbeugung von Skelettveränderungen)
Einzeldosis von 2-6 mg parenteral (Indikation tumorinduzierte Hypercalcämie)

Patientenhinweis

Einnahme direkt nach dem morgendlichen Aufstehen mit einem Glas Wasser (möglichst elektrolytarm, z. B. Leitungswasser)
Wegen reizender Wirkung des Arzneistoffes unzerkaut einnehmen! Im Anschluss 60 min nicht hinlegen
Nahrungsaufnahme und Einnahme weiterer Arzneimittel frühestens 30-60 min (dosisabhängig) nach Einnahme des Bisphosphonates

Nebenwirkungen

  Muskel-, Knochen- oder Gelenkschmerzen

  Oesophagusschäden, Übelkeit und Erbrechen

Gelegentlich tritt Refluxoesophagitis auf, eine durch das Zurückfließen von Magensäure in die Speiseröhre hervorgerufene Entzündung.

  Osteonekrosen des Kiefers und des Gehörgangs

Unter der Therapie von oralen Bisphosphonaten kann es zum Auftreten von Kiefernekrosen und Gehörgangsnekrosen kommen. Das Risiko nimmt mit der Therapiedauer zu.

Besonders im Zusammenhang mit Zahnextraktionen und ähnlichen Eingriffen wurde bei bestehender Therapie mit Bisphosphonaten von Nekrosen des Kieferknochens berichtet. Da in der Folge häufig der Kieferchirurg oder Zahnarzt konsultiert wird, der möglicherweise nicht über die Einnahme des Bisphosphonates informiert ist, ist hier die Wachsamkeit des Apothekers gefragt.

Vor Beginn der Therapie sollten die Mundhöhle und die Zähne untersucht und gegebenenfalls saniert werden.

  Störungen des Blutbildes

Gelegentlich kann nach der Gabe von Ibandronsäure eine Anämie auftreten.

Das Hämogramm (Blutbild) stellt die Menge der in einer Blutprobe vorhandenen Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen) und Retikulozyten (polymorphkernige Blutkörperchen) nebeneinander dar. Beim Differentialblutbild werden sowohl quantitative als auch qualitative Parameter, wie z. B. die Form, mit herangezogen. Neben pathologischen Veränderungen können Abweichungen von den Normwerten auch durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen bedingt sein. Auftreten können u. a.:
  • Leukopenie: Die Gesamtzahl aller Leukozyten (Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten) im Blut ist auf unter 5.000/mm³ reduziert.
  • Leukozytose: Die Gesamtzahl aller Leukozyten im Blut ist über 10.000/mm³ erhöht.
  • Granulozytopenie: Verminderung der Anzahl der Leukozyten, insbesondere der neutrophilen Granulozyten.
  • Agranulozytose (perniziöse Neutropenie): Verminderung der Anzahl der Leukozyten (Leukopenie), die Granulozyten können komplett fehlen. Auch die Blutplättchen und das Knochenmark können betroffen sein. Eine Agranulozytose kann sich innerhalb von Stunden ausbilden und geht üblicherweise mit grippeähnlichen Symptomen einher, bei deren Auftreten der Patient darüber aufgeklärt sein muss, dass umgehend eine ärztliche Konsultation erfolgen sollte. Es wird symptomatisch therapiert; Breitbandantibiotika und Granulozyten-Koloniestimulierende Faktoren, wie Filgrastim, werden häufig in der Therapie verabreicht.
  • Eosinophilie: Erhöhung der Anzahl der eosinophilen Granulozyten im Blut. Bei allergischen Reaktionen wie dem Arzneimittelexanthem tritt dies zum Beispiel auf.
  • Thrombozytopenie: Verminderung der Anzahl der Thrombozyten unter 150.000/mm³. Durch den Mangel an Thrombozyten ist die Blutgerinnung gestört und es treten vermehrt Hämatome oder Blutungen auf.
  • Aplastische Anämie: Die Gesamtzahl aller Zellen im Blut ist reduziert (Panzytopenie). Ursache ist eine gestörte Stammzellreifung im Knochenmark.
Grundsätzlich stellen Blutbildveränderungen ernste bis lebensbedrohliche unerwünschte Wirkungen dar, die einer weitergehenden ärztlichen Abklärung bzw. Behandlung bedürfen.

  Fieber

  Hautausschlag

  Schwäche, Benommenheit

  Kopfschmerzen, Schwindel

  Reversible Verwirrtheit

  Hypocalcämie, Hypophosphatämie

Ursächlich für die Hypocalcämie ist eine Verschiebung des Verhältnisses von aufbauenden und resorptiven Prozessen am Knochen zu Gunsten des Knochenaufbaus. Die verstärkt aktiven Osteoblasten entziehen dem Blut das Calcium, um die neue Knochenmatrix aufbauen zu können.

Kontraindikationen

Erkrankungen des Oesophagus

Unfähigkeit, für mind. 30 min aufrecht zu stehen oder zu sitzen

Können diese Zeiten nicht eingehalten werden, besteht ein höheres Verletzungspotenzial für den Oesophagus. Alternativ besteht die Möglichkeit zur Behandlung mit den parenteralen Darreichungsformen.

Hypocalcämie

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Substanz ist in der Schwangerschaft kontraindiziert, da keine ausreichenden Daten zur Anwendung beim Menschen vorliegen.
Tierversuche erbrachten weder embryotoxische noch teratogene Wirkungen.

Von der Substanz ist nicht bekannt, ob sie in die Muttermilch übergeht.

Wechselwirkungen

  Mehrwertige Kationen

Wegen der hohen Affinität von Bisposphonaten zu mehrwertigen Kationen (z. B. Calcium, Magnesium, Eisen) kommt es leicht zur Bildung nicht resorbierbarer Komplexe und damit zur Verminderung der Wirksamkeit des Arzneimittels. Daher ist auf einen ausreichenden zeitlichen Abstand zu achten (mind. 30 min), der auch für alle anderen anzuwendenden Arzneistoffe eingehalten werden sollte.

Mehrwertige Kationen anzeigen

  NSAID

Die Anwendung von NSAID kann mit gastrointestinalen Irritationen einhergehen. Daher ist bei gleichzeitiger Anwendung mit Bisphosphonaten Vorsicht geboten.

Strukturformel

Strukturformel

Kommentar

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Wirkmechanismus

Bisphosphonate binden mit hoher Affinität an das Calcium-haltige Hydroxylapatit der Knochen. Sie können Membranen nur schlecht passieren und werden von den Osteoklasten durch Phagozytose aufgenommen. Nach Aufnahme in die Osteoklasten wird über verschiedene Mechanismen eine vorzeitige Apoptose ausgelöst:

In den Mitchondrien von Osteoklasten, wo die Cholesterin-Biosynthese stattfindet, werden Enzyme des Mevalonsäure-Stoffwechsels, z. B. der Farnesylpyrophosphat-Synthase, gehemmt. Weiterhin werden dort Enzyme der Atmungskette gehemmt. Dieser mitochondriale Funktionsdefekt löst einen mitochondrialen Apoptose-Mechanismus aus. Auch die Protonenpumpe zur Sekretion von Protonen in die Knochenlakune wird gehemmt. Durch die Hemmung der Farnesylpyrophosphat-Synthase können die sog. „kleinen G-Proteine“ (u. a. Ras, Rho) nicht prenyliert werden und sind damit nicht funktionsfähig. Kleine G-Proteine sind an zahlreichen Aufgaben der Zelle wie Differenzierung, Endo-/Exozytose und Interaktion mit Zytokinen beteiligt.

Bezogen auf die Ursubstanz Etidronat ist die relative Potenz von Alendronat etwa 1000, von Risedronat 5000, von Ibandronat 10000 und von Zoledronat bei 20000. Unter Therapie mit Bisphosphonaten sinkt die Frakturrate signifikant. Alendronat wirkt etwa 6.000 x stärker auf die Osteoklastenaktivität als auf die Osteoblastenaktivität. Für Ibandronat konnte im Tierversuch gezeigt werden, dass Dosierungen, die 5.000 mal höher lagen als sie zur Osteoporosetherapie erforderlich sind, noch keinen Einfluss auf die Osteoblastenaktivität hatten.
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Patientenhinweis

Elektrolytreiche Mineralwässer sollten wegen der Bildung nicht resorbierbarer Komplexe bei der Einnahme vermieden werden, ebenso Milch, Säfte etc.

Legen sich die Patienten unmittelbar nach Einnahme hin, kann es leichter zur Schädigung des Oesophagus kommen. Daher ist das Arzneimittel, sofern es peroral angewandt wird, nicht für Patienten geeignet, die unfähig sind, sich aufzurichten oder aufzustehen.

Empfehlenswert erscheint bei Osteoporose die zusätzliche kombinierte Gabe von Calcium mit Vitamin D zur Förderung der Neubildung des Knochens. Dabei sollte auf einen ausreichenden zeitlichen Abstand zur Einnahme des Bisphosphonates geachtet werden!
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Dosierung

Für alle peroralen Dosierungen gilt: Einnahme direkt nach dem morgendlichen Aufstehen mit 1 Glas Wasser (möglichst elektrolytarm, z. B. Leitungswasser). Wegen reizender Wirkung des Arzneistoffes unzerkaut einnehmen! Im Anschluss 60 min nicht hinlegen, Nahrungsaufnahme und Einnahme weiterer Arzneimittel frühestens 30 min (bei Einnahme von 50 mg Wirkstoff) bzw. 60 min (bei Einnahme von 150 mg Wirkstoff) nach Einnahme des Bisphosphonates.

Indikation postmenopausale Osteoporose: Die Monatsdosis von 150 mg sollte immer am selben Tag eines jeden Monats eingenommen werden. Wurde eine Einnahme vergessen, kann sie nachgeholt werden, sofern bis zur nächsten Einnahme noch ein Abstand von mindestens sieben Tagen verbleibt. Anstelle der peroralen Gabe kann alle drei Monate eine Injektion von 3 mg Ibandronat erfolgen. Der große Unterschied zwischen peroraler und parenteraler Dosierung geht auf die niedrige perorale Bioverfügbarkeit von 0,6 % zurück.

Indikation tumorinduzierte Hypercalcämie: Die Dosierung ist an den Calciumspiegel des Patienten anzupassen und wird als Einzeldosis verabreicht. Tritt zu einem späteren Zeitpunkt erneut eine Hypercalcämie auf, kann die Gabe einer weiteren Einzeldosis in Betracht gezogen werden, obwohl hierzu nur begrenzte Erfahrungen vorliegen.

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