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          < Kaliumiodid >

Kaliumiodid

  

Wirkmechanismus

Substitution von Iodid

Anwendung

Prophylaxe der Iodmangelstruma

Die WHO empfiehlt eine tägliche Jodzufuhr von 150-300 µg Jodid. Da Deutschland aber nachwievor zu den Jodmangelgebieten zählt, führt dieser Jodmangel dazu, dass es zu grenzwertig normalen Blutspiegeln von T3 und T4 kommt. Da diese Hormonspiegel negativ rückkoppelnd auf die Oberinstanzen Hypothalamus und Hypophyse wirken, kommt es hier zu einer vermehrten Freisetzung von TRH und TSH. TSH seinerseits bewirkt nicht nur eine Bildung von T3 und T4, sondern hat eine stimulierende Wirkung auf den Thyreozyten. Es regt diesen zur Zellteilung an (Hyperplasie) und bedingt auch eine Zellvergrößerung (Hypertrophie). Durch diese Mechanismen versucht der Körper vorhandenes Jod besser verwerten zu können. Resultat dieses Zustandes ist, dass ca. 30 % der Bevölkerung eine Veränderung der Schilddrüse aufweisen. Wenn es zu einem generalisiertem Wachstum der Schilddrüse kommt, wird dieses als diffuse Struma bezeichnet. Allerdings kann es auch zu einem lokalen Wachstum einzelner Abschnitte der Schilddrüse kommen, welche nicht mehr der Kontrolle der Oberinstanzen unterliegen und permanent Hormone produzieren. Diese heißen Knoten und führen zu einer knotigen Struma. Da diese Knoten auf Jodzufuhr besonders viel Hormone produzieren, ist die Jodsupplimentation bei diesen Patienten kontraindiziert.
Diese Anwendung ist während Schwangerschaft und Stillzeit besonders wichtig, da es hier aufgrund des höheren Bedarfs leichter zu einer Iodmangelstruma kommen kann.
Auch ist die ausreichende Iodversorgung der Mutter wichtig, damit es beim Kind nicht zum Kretinismus kommt (siehe Wirkmechanismus).

Diffuse euthyreote Struma bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen

Die WHO empfiehlt eine tägliche Jodzufuhr von 150-300 µg Jodid. Da Deutschland aber nachwievor zu den Jodmangelgebieten zählt, führt dieser Jodmangel dazu, dass es zu grenzwertig normalen Blutspiegeln von T3 und T4 kommt. Da diese Hormonspiegel negativ rückkoppelnd auf die Oberinstanzen Hypothalamus und Hypophyse wirken, kommt es hier zu einer vermehrten Freisetzung von TRH und TSH. TSH seinerseits bewirkt nicht nur eine Bildung von T3 und T4, sondern hat eine stimulierende Wirkung auf den Thyreozyten. Es regt diesen zur Zellteilung an (Hyperplasie) und bedingt auch eine Zellvergrößerung (Hypertrophie). Durch diese Mechanismen versucht der Körper vorhandenes Jod besser verwerten zu können. Resultat dieses Zustandes ist, dass ca. 30 % der Bevölkerung eine Veränderung der Schilddrüse aufweisen. Wenn es zu einem generalisiertem Wachstum der Schilddrüse kommt, wird dieses als diffuse Struma bezeichnet. Allerdings kann es auch zu einem lokalen Wachstum einzelner Abschnitte der Schilddrüse kommen, welche nicht mehr der Kontrolle der Oberinstanzen unterliegen und permanent Hormone produzieren. Diese heißen Knoten führen zu einer knotigen Struma. Da diese Knoten auf Jodzufuhr besonders viel Hormone produzieren, ist Therapie der knotigen Struma mit Kaliumiodid kontraindiziert.

Rezidivprophylaxe nach operativer oder medikamentöser Therapie einer Stuma

Die WHO empfiehlt eine tägliche Jodzufuhr von 150-300 µg Jodid. Da Deutschland aber nachwievor zu den Jodmangelgebieten zählt, führt dieser Jodmangel dazu, dass es zu grenzwertig normalen Blutspiegeln von T3 und T4 kommt. Da diese Hormonspiegel negativ rückkoppelnd auf die Oberinstanzen Hypothalamus und Hypophyse wirken, kommt es hier zu einer vermehrten Freisetzung von TRH und TSH. TSH seinerseits bewirkt nicht nur eine Bildung von T3 und T4, sondern hat eine stimulierende Wirkung auf den Thyreozyten. Es regt diesen zur Zellteilung an (Hyperplasie) und bedingt auch eine Zellvergrößerung (Hypertrophie). Durch diese Mechanismen versucht der Körper vorhandenes Jod besser verwerten zu können. Resultat dieses Zustandes ist, dass ca. 30 % der Bevölkerung eine Veränderung der Schilddrüse aufweisen. Wenn es zu einem generalisiertem Wachstum der Schilddrüse kommt, wird dieses als diffuse Struma bezeichnet.
Sprechen Patienten auf eine Therapie mit Jodid oder Schilddrüsenhormonen nicht ausreichend an, kann eine chirurgische oder medikamentöse Verkleinerung der Schilddrüse mittels Radioiodtherapie erfolgen. Um nach erfolgter Therapie ein Rezidiv zu vermeiden, wird je nach Stoffwechsellage entweder nur Iodid supplementiert oder zusätzlich mit Schilddrüsenhormonen (im Falle einer postinterventionellen Hypothyreose) therapiert.

Dosierung

1 x täglich 50-500 µg Iodid peroral, je nach Bedarf und Indikation oder
1-3 x wöchentlich 765-1530 µg Iodid

Patientenhinweis

Tablette nach einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein halbes Glas Wasser) einnehmen.
Vor Anwendung von Iodid sollte abgeklärt sein, dass keine Hyperthyreose oder Knotenstruma vorliegt.

Nebenwirkungen

  Hyperthyreose

Beim Vorliegen größerer autonomer Areale kann unter Iodid-Substitution eine Hyperthyreose manifest werden. Dies geschieht allerdings meist nur, wenn größere Mengen (>150 µg/Tag) älteren Patienten zur Strumabehandlung gegeben werden.

Kontraindikationen

Hyperthyreose

Besteht bereits eine Hyperthyreose, so kann die Gabe von Iod zu einer hyperthyreoten Krise bis hin zum thyreotoxischen Koma (lebensgefährlich!) führen.

Funktionelle Autonomie der Schilddrüse

Unterliegt die Schilddrüse nicht mehr der Kontrolle von Hypothalamus und Hypophyse, ist sie also autonom, so können größere Iodmengen zu einer hyperthyreoten Krise bis hin zum thyreotoxischen Koma (lebensgefährlich!) führen.

Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse

Iod hat einen stimulierenden Einfluss auf die Autoimmunität der Schilddrüse. Es kommt zum Anstieg der Antikörper gegen die thyreoidale Peroxidase.

Wechselwirkungen

  Iodisationshemmstoffe z. B. Carbimazol

Iodisationshemmer unterdrücken die Überführung von Iod in die organische Bindung. Iod vermindert wiederum die Empfindlichkeit für Iodisationshemmer.

Zu Carbimazol wechseln

  Iodinationshemmstoffe z. B. Perchlorat

Iodinationshemmer hemmen die Aufnahme von Iod in die Schilddrüse.

  Kaliumsparende Diuretika z. B. Spironolacton

Bei Gabe größerer Mengen Kaliumiodid und kaliumsparenden Diuretika kann es zur Hyperkaliämie kommen.

Kaliumsparende Diuretika z. B. Spironolacton anzeigen

  Lithium

Die Freisetzung von T3 und T4 aus der Schilddrüse wird gehemmt.

Zu Lithium wechseln

Strukturformel

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Wirkmechanismus

Iodid wird wird nach oraler Aufnahme fast vollständig aus dem Darm resorbiert und gelangt über einen aktiven Natrium-Iodid-Symport in die Follikelepithelzellen der Schilddrüse (Iodination). Die Iodid-Peroxidase, die Wasserstoffperoxid als Cosubstrat braucht, oxidiert das Iodid zu elementarem Iod, das dann in die Tyrosinreste des Tyreoglobulins eingebaut wird. Diese Iodierung, die auch als Iodisation bezeichnet wird, erfolgt besonders an Position 3 und z. T. auch an Position 5 des aromatischen Ringes der Tyrosinreste im Thyreoglobulin. Durch oxidative Kondensation werden zwei iodierte Tyrosinreste gekoppelt und es entsteht je nach Anzahl der enthaltenen Iodatome an das Thyreoglobulin gebundenes Liothyronin (Triiodthyronin; T3) oder Levothyroxin (Tetraiodthyronin; T4). Das so veränderte Thyreoglobulin wird im Kolloid der Schilddrüsenfollikel gespeichert und bildet einen Vorrat, der für einige Tage reicht.
Durch TSH-Einwirkung (TSH = thyreotropes Hormon) gelangt Thyreoglobulin in die Schilddrüsenzellen, wo durch hydrolytische Spaltung T3 und T4 frei und ins Blut sezerniert werden.
Da täglich mindestens 200 µg Iod pro Tag aufgenommen werden sollten, es in den meisten Fällern aber nur 100-150 µg täglich sind, ist häufig eine Iodsubstitution sinnvoll um einem Iodmangel vorzubeugen.
Die häufigste Folge des Iodmangels ist die Struma, eine Vergrößerung der Schilddrüse, die auch als Kropf bezeichnet wird. Es wird vermutet, dass sie durch die Aktivierung lokaler Wachstumsfaktoren durch den intrathyreoidalen Iodmangel entsteht. Ist genügend Iod in der Schilddrüse vorhanden, so werden diese Wachstumsfaktoren durch organische Iodverbindungen gehemmt.
Eine Struma ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern kann zahlreiche Folgeprobelme nach sich ziehen. Zu nennen sind hier besonders mechanische Beschwerden, Schilddrüsenknoten, funktionelle Schilddrüsenautonomie und Schilddrüsenkarzinom. Bei Kindern kann ein Iodmangel und damit ein Schilddrüsenhormonmangel zu gravierenden Entwicklungsstörungen, dem sog. Kretinismus führen. Es kommt dabei durch eine Verlangsamung des Stoffwechsels zu Entwicklungsverzögerungen des Zentralnervensystems, Missbildungen des Skeletts (Minderwuchs), Schwerhörigkeit und anderem. Dieser Prozess hat seinen Ursprung meist schon in der Schwangerschaft. Sog. Kretins sind körperlich und geistig schwerbehindert.

Iodid wird auch eingesetzt, um eine Speicherung von radioaktivem Iod nach dessen unfallbedingter Emission aus kerntechnischen Anlagen zu verhindern. Dabei werden größere Mengen verabreicht (bis zu 1 g Kaliumiodid innerhab der ersten 3-4 Tage), die zu einer Sättigung der Schilddrüse mit stabilem Iod führen und damit zu einer Ausscheidung des überschüssigen Iods.
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Patientenhinweis

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Dosierung

Strumaprophylaxe bei Iodmangel:
  • Säuglinge und Kinder: 50-100 µg 1 x täglich
  • Jugendliche und Erwachsene: 100-200 µg 1 x täglich
  • Schwangere und Stillende: 100-200 µg 1 x täglich
  • Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren: 1 Tablette zu 1530 µg Iodid als Depotform 1-3 x wöchentlich
  • Kinder unter 6 Jahren: 1 halbe Tablette zu 1530 mg Iodid 1 x wöchentlich
Rezidivprophylaxe:
  • 100-200 µg Iodid 1 x täglich
Therapie der euthyreoten Struma:
  • Säuglinge, Kinder und Jugendliche: 100-200 µg 1 x täglich
  • jüngere Erwachsene: 300-500 µg 1 x täglich

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