Tumoren zeichnen sich im Gegensatz zu gesundem Gewebe dadurch aus, dass sie:
- unabhängig von Wachstumssignalen sind
- insensitiv für hemmende Wachstumssignale sind
- Apoptose (programmierter Zelltod) umgehen oder vermeiden
- sich das Potential zur unbegrenzten Replikation aneignen
- die Versorgung mit Blutgefäßen induzieren (Angiogenese)
- infiltrierend wachsen und metastasieren.
Durch Zytostatika wird die Zellteilung gehemmt. Dabei schlägt die Therapie um so effektiver an, je schneller der Tumor wächst. Dies liegt daran, dass die Chemotherapeutika besonders gut auf proliferierende Zellen wirken, also auf Zellen, die noch nicht ausdifferenziert sind und sich nicht in der Ruhe-Phase befinden.
Je nach Angriffspunkt im Zellzyklus werden phasenspezifische und phasenunspezifische Substanzen unterschieden. Phasenspezifische Substanzen wirken nur in einzelnen Phasen des Zellzyklus. So wirken z. B. Antimetaboliten in der S-Phase, in der die DNA-Replikation stattfindet, und Mitosehemmstoffe in der Mitose-Phase. Phasenunspezifisch wirken z. B. Antrazykline und Alkylantien. Dennoch ist ihre Wirksamkeit auf proliferierende Zellen deutlich höher als auf ruhende.
Durch die Zytostatika werden die Tumorzellen eliminiert, indem die Apoptose induziert wird. Diese ist allerdings abhängig vom Tumorsuppressorprotein p53, dessen kodierende Gene geschädigt sein können, wodurch eine Tumorresistenz gegen Chemotherapeutika ausgelöst werden kann.
Östrogene werden über mehrere Stufen aus Cholesterin gebildet. Es entstehen dabei zuerst Androgene, die durch CYP19, ein Cytochrom-P450-Enzym mit Aromataseaktivität (deshalb auch Aromatase genannt), zu Östrogenen aromatisiert werden.
Anastrozol und Letrozol sind nicht-steroidale Hemmer dieser Aromatase und unterdrücken auf diese Weise die Östrogenbildung. Exemestan ist ein steroidaler, irreversibler Hemmstoff der Armoatase.
Das Absinken des Östrogenspiegels hat zur Folge, dass ein essentieller Wachstumsstimulus östrogenabhängiger Tumoren unterdrückt wird und damit ein weiteres Tumorwachstum verhindert werden kann.
Der niedrige Östrogenspiegel verursacht allerdings Nebenwirkungen, wie sie auch postmenopausal auftreten. Zu nennen sind hier besonders Hitzewallungen und Osteoporose.