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          < Rasburicase >

Rasburicase

 

Wirkmechanismus

Rekombinante Uratoxidase-Enzym
Katalysiert die Umwandlung von Harnsäure in Allantoin

Anwendung

Behandlung und Prophylaxe einer akuten Hyperurikämie

Eine Hyperurikämie bezeichnet eine Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut über 6,5 mg/dl (387 µmol/l). Der Grenzwert ergibt sich aus der physikalischen Löslichkeit von Natriumurat bei 37 Grad Celsius und pH 7,4 (= physiologische Bedingungen im Körper). Sie muss nicht mit klinischen Symptomen einhergehen. Die klinische Manifestation einer Hyperurikämie ist die Gicht (Arthritis urica, im Volksmund „Zipperlein“). Sie ist eine Erkrankung des Purin-Stoffwechsels.
Purine wie Adenin und Guanin spielen eine wichtige Rolle als DNA-Bausteine. Über deren Abbauprodukt Xanthin entsteht durch die Xanthinoxidase Harnsäure, eine harnpflichtige Substanz.

Man unterscheidet zwischen primärer Gicht, bei der es sich um eine vererbte Störung des Purinstoffwechsels handelt und der sekundären Gicht, die infolge bestimmter Grundleiden auftritt und zu Störungen des Purinstoffwechselgleichgewichts führt, weil sie mit exzessiver Harnsäurebildung oder verminderter Harnsäureausscheidung einhergeht.

Rasburicase wird nur bei der sekundären Gicht zur Vermeidung oder Prophylaxe einer Hyperurikämie bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen mit hämatologischen Malignomen mit hoher Tumorlast und dem Risiko einer raschen Tumorlyse nach Beginn der Chemotherapie eingesetzt.

Dosierung

1 x täglich 0,20 mg/kg KG Rasburicase i.v.

Patientenhinweis

Während der Behandlung wird der Harnsäurespiegel überwacht.

Nebenwirkungen

  Hämolyse, Anämien

Gelegentlich kann es zu hämatologischen Störungen, wie Hämolyse, hämolytischen Anämien und Methämoglobinämien kommen.
Bei der Oxidation von Harnsäure zu Allantoin entsteht Wasserstoffperoxid, das Erythrozytenmembranen schädigen kann. Besonders bei bestimmten Risikogruppen, wie Patienten mit Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel kann es zu einer hämolytischen Anämie oder Methämoglobinanämie kommen.

  Allergische Reaktionen

Bei Rasburicase handelt es sich um ein Enzym, das beim Menschen (wie andere Proteine auch) zu allergischen Reaktionen bis hin zur Anaphylaxie einschließlich anaphylaktischem Schock (tödlicher Verlauf möglich) führen kann. Patienten sind engmaschig auf das Auftreten von allergischen Reaktionen zu überwachen. Im Falle von schweren Reaktionen ist die Behandlung sofort dauerhaft abzubrechen und mit einer geeigneten Therapie zu beginnen. Bei Patienten mit atopischen Allergien in der Anamnese ist besondere Vorsicht geboten.

  Kopfschmerzen

Sehr häufig kommt es unter der Therapie mit Rasburicase zu Kopfschmerzen und gelegentlich auch zu starken Kopfschmerzen (Grad 3-4).

  Diarrhö, Erbrechen, Übelkeit

Sehr häufig tritt als UAW Diarrhö auf, die gelegentlich schwere Grade annimmt. Übelkeit und Erbechen treten ebenfalls sehr häufig auf, wobei es häufig zu starken Schweregraden kommt.

  Fieber

  Bildung von Rasburicase-Antikörpern

Bei Rasburicase handelt es sich um ein rekombinantes Protein, gegen das bei Patienten, die schon mal eine Gabe Rasburicase bekommen haben, Anti-Rasburicase-Antikörper nachgewiesen werden konnten. Daher wird eine Mehrfachbehandlung derzeit nicht empfohlen (Datenlage unzureichend).

Kontraindikationen

G6PD-Mangel

Bei der Oxidation von Harnsäure zu Allantoin entsteht Wasserstoffperoxid, das Erythrozytenmembranen schädigen kann. Dieser oxidative Stress kann bei einem Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel aufgrund des fehlenden NADPH/H+ nicht kompensiert werden.

Um einer möglichen durch Wasserstoffperoxid hervorgerufenen hämolytischen Anämie vorzubeugen, ist Rasburicase daher bei Patienten mit diesen Störungen kontraindiziert.

Atopische Allergien

Da Rasburicase zu schweren und auch tödlich verlaufenden allergischen Reaktionen führen kann und Menschen mit atopischen Reaktionen in der Vorgeschichte besonders gefährdet sind, wird die Behandlung für diese Personengruppe nur mit großer Vorsicht empfohlen.

Zweiter Rasburicase-Behandlungszyklus

Da bei Patienten, die schonmal eine Rasburicase-Behandlung erhalten haben, Anti-Rasburicase-Antikörper nachgewiesen werden konnten, wird eine zweite Behandlung derzeit nicht empfohlen (Datenlage unzureichend).

Schwangerschaft und Stillzeit

Da Urotoxidase im Standardtiermodell endogen vorhanden ist, können Daten aus diesem Modell nicht interpretiert werden. Da eine terogene Wirkung aber nicht ausgeschlossen werden kann, sollte Rasburicase in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es zwingend erforderlich ist. Für Frauen im gebährfähigen Alter ohne geeignete Verhütung wird Rasburicase ebenfalls nicht empfohlen.

Da es sich bei Rasburicase um ein Protein handelt, ist davon auszugehen, dass die Dosis für den Säugling sehr niedrig ist. Trotzdem sollte der Vorteil des Stillens gegen das mögliche Risiko für den Säugling abgewogen werden.

Wechselwirkungen

Strukturformel

Kommentar

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss in unserer Hilfe.

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Wirkmechanismus

Bei Rasburicase handelt es sich um eine rekombinante Uratoxidase, ein tetrameres Protein, welches den enzymatischen Abbau von Harnsäure zu Allantoin katalysiert.

Harnsäurekristalle treten vermehrt auf, wenn große Zellmengen im Zuge einer zytoreduktiven Chemotherapie absterben. Um Ablagerungen von Harnsäurekristallen und damit die Einschränkung der Nierenfunktion oder Nierenversagen zu verhindern, wird Rasburicase als starkes Urikolytikum eingesetzt.

Bei der oben genannten enzymatischen Oxidation wird in stöchiometrischen Mengen Wasserstoffperoxid freigesetzt, das über endogene Antioxidazien abgebaut wird. Bei Menschen mit G6PD-Mangel und vererbter Anämie besteht allerdings ein erhöhtes Hämolyserisiko.
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Patientenhinweis

Laut Fachinformation gilt das folgende Verfahren beim Umgang mit den Proben, um einen Abbau ex vivo durch Rasbursicase zu vermeiden.

Das Blut muss in vorgekühlte Röhrchen abgenommen werden, die Heparin als Antikoagulans enthalten. Die Proben müssen in ein Eiswasserbad gestellt werden. Die Plasmaproben sind durch Zentrifugation in einer vorgekühlten Zentrifuge (4 °C) herzustellen. Schließlich muss
das Plasma im Eiswasserbad aufbewahrt werden, die Harnsäurebestimmung muss innerhalb von 4 Stunden folgen.
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Dosierung

Rasburicase muss vor Gebrauch entsprechend der Vorgaben in der Fachinfo unter aseptischen Bedingungen rekonstituiert werden und sollte dann sofort verabreicht werden. Das über das Körpergewicht des Patienten ermittelte Volumen der Rasburicase-Lösung wird mit isotonischer Kochsalzlösung zu 50 ml Gesamtvolumen verdünnt und ohne die Verwendung eines Filters intravenös über einen Zeitraum von 30 Minuten verabreicht. Sollte die Verwendung getrennter Zugänge für die Rasburicase-Gabe und die Chemotherapie nicht möglich sein, muss das Zugangssystem zwischen der Verwendung der beiden Lösungen mit Kochsalz gespült werden.
Die Behandlungsdauer kann bis zu 7 Tage betragen. Die Daten für Mehrfachbehandlungen sind bisher unzureichend und daher nicht empfohlen.
Zum Zwecke der Rückverfolgbarkeit sind Name und Charge des verabreichten Arzneimittels zu dokumentieren.

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