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          < Salicylsäure + Fluorouracil + Dimethylsulfoxid >

Salicylsäure + Fluorouracil + Dimethylsulfoxid

  

Wirkmechanismus

Fluorouracil: Antimetabolit; Hemmung der DNA- und RNA-Synthese
Salicylsäure: Auflockerung keratinreicher epidermaler Strukturen
Dimethylsulfoxid: Verbesserung der Penetration von Fluorouracil und Salicylsäure

Anwendung

Warzen

Eine Warze (Verruca) ist eine gutartige Wucherung der Haut bzw. Schleimhaut. Sie entsteht durch eine  Kontakt- oder Schmierinfektion der oberflächlichen Zellen mit zumeist humanen Papillomaviren. Zwischen Infektion und Entwicklung einer Warze können Wochen vergehen. Warzen sind der Regel scharf begrenzte, stecknadel- bis erbsengroße Knötchen. Unter einer stark verhornten Schicht aus Plattenepithelzellen wuchert ein gut durchblutetes Gewebe aus Keratinozyten. Ein Aufkratzen dieses Gewebes kann dazu führen, dass benachbarte gesunde Zellen infiziert und neue, in Gruppen angeordnete Warzen entstehen. Es gibt unterschiedliche Warzentypen, die sich in Lokalisation, Aussehen und auslösenden Erreger unterscheiden.

Eine Therapie wird empfohlen, wenn es das Immunsystem nicht schafft, die Viren abzutöten und/ oder wenn kosmetische Probleme vordergründig sind. Therapiemöglichkeiten sind neben der medikamentösen Behandlung die chirurgische Entfernung oder die Entfernung mit physikalischen Methoden. Dabei gibt es die Enteisung mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie) oder die Gewebezerstörung mit elektrischem Strom (Kauterisation).

Das Arzneimittel kann eingesetzt werden bei
  • vulgären Warzen (Verrucae vulgares), die häufig an Händen und Füßen auftreten. Sie werden meist durch HPV-2 und HPV-4 ausgelöst. Ihr Aussehen ist sehr variabel, der Ausdruck „Stachelwarze“ kann irreführend sein
  • Dornwarzen (Verrucae plantares), die sich an der Zehenunterseite oder Fußsohle bilden. Sie sind von einer dicken Hornschwiele bedeckt, wachsen sich verbreiternd in die Tiefe, teilweise bis an die sehr schmerzempfindliche Knochenhaut (Periost). Bei Belastung können heftige Schmerzen auftreten
  • juvenile plane Warzen (Verruca planae juveniles), die vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen an Gesicht und Extremitäten vorkommen.

Andere Warzentypen werden nicht mit diesem Arzneimittel behandelt. Befällt HPV die Schleimhäute, können im Genitalbereich Feigwarzen (Condylomata acuminata) entstehen, die nicht mit Fluorouracil-haltigen Arzneimitteln behandelt werden sollten, da der Wirkstoff Nekrosen der Schleimhaut auslösen kann. Andere HPV-Infektionen der Genitalschleimhaut können in ein bösartiges Tumorgeschehen münden. Von der STIKO wird daher eine entsprechende rechtzeitige HPV-Impfung gegen die jeweils auslösenden Subtypen empfohlen.
Von den durch HPV verursachten Warzen sind zwei Warzentypen abzugrenzen: Alterswarzen (Verrucae seniles) sind nicht viral hervorgerufen, Dellwarzen (Mollusca contagiosa) ruft ein anderer Virus, das Molluscipoxvirus, hervor.

Dosierung

2-3 x täglich nur auf die Warze auftragen

Patientenhinweis

Nicht in die Augen und auf Schleimhäute bringen. Konsequent 2-3 x täglich anwenden!

Nebenwirkungen

  Brennen, Juckreiz

  Erythem, Hauttrockenheit

  Weißliche Verfärbung der Haut

Kontraindikationen

Nierenfunktionsstörungen

Bei den geringer konzentrierten Zubereitungen kann eine kurzzeitige und kleinflächige Anwendung auch bei eingeschränkter Nierenfunktion teilweise erfolgen.

Die Niere stellt das wichtigste Organ für die Ausscheidung von Arzneistoffen und deren Stoffwechselprodukten dar. Ist die Funktionsfähigkeit der Niere herabgesetzt, verbleiben Arzneistoffe und ggf. auch wirksame oder toxische Stoffwechselprodukte länger im Organismus.

Für die Arzneimitteltherapie bedeutet dies, dass bei Substanzen, die zu einem wesentlichen Teil über die Nieren aus dem Organismus entfernt werden, die Dosis des Arzneistoffes herabzusetzen und/oder die Wirkstoffspiegel genau zu überwachen sind. Gerade dann, wenn toxische Metabolite nicht mehr ausreichend über die Niere entfernt werden können, kann auch eine absolute Kontraindikation gegeben sein. Als geeignetes Maß für die Funktionstüchtigkeit der Niere hat sich die sogenannte Kreatininclearance durchgesetzt.

Ob eine Dosisanpassung wegen einer Einschränkung der Nierenfunktion vorgenommen werden sollte, kann anhand folgender Faustregel abgeschätzt werden: Die Kreatinin-Clearance liegt unter 50 ml/min und der normalerweise über die funktionstüchtige Niere ausgeschiedene Anteil der resorbierten Dosis liegt über 50-70 % (tabellierter Wert, sogenanntes Q-Null-Konzept). Verbindliche Hinweise zu dem jeweiligen Arzneistoff gibt die Fachinformation!

Säuglinge

Schwangerschaft und Stillzeit

Das Arzneimittel ist in der Schwangerschaft kontraindiziert, da bekannt ist, dass es beim Menschen embryotoxisch und/oder teratogen wirken kann.

Von den Substanzen ist nicht bekannt, ob sie in die Muttermilch übergehen.

Wechselwirkungen

  Sulfonylharnstoffe

Die Interaktion beruht auf dem resorbierten Anteil der Salicylsäure.

Sulfonylharnstoffe anzeigen

  Brivudin

Brivudin ist ein Nucleosidanalogon, das zur Therapie der Gürtelrose (Herpes zoster) eingesetzt wird. Sein Hauptmetabolit Bromvinyluracil hemmt die Dihydropyrimidindehydrogenase, die den Abbau von Fluorouracil katalysiert. Da es in der Kombination beider Substanzen, auch nach topischer Gabe von Fluorouracil, zu einem extremen Anstieg der Plasmaspiegel und der Toxizität von Fluorouracil kommen kann, müssen zwischen der letzten Gabe von Brivudin und dem Therapiebeginn mit Fluorouracil mindestens 4 Wochen Abstand eingehalten werden.

  Methotrexat

Die Interaktion beruht auf dem resorbierten Anteil der Salicylsäure.

Methotrexat anzeigen

  Phenytoin

Die gleichzeitige Anwendung von Fluorouracil und Phenytoin kann zu einem Anstieg der Phenytoinspiegel führen. Nebenwirkungen können vermehrt auftreten.

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Strukturformel

Strukturformel

Kommentar

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Wirkmechanismus

Fluorouracil (5-Fluoruracil, 5-FU) stellt ein Analogon des Thymins (5-Methyluracil) dar. Fluorouracil kann nach Metabolisierung zum Fluordesoxyuridin-Monophosphat die Synthese von Pyrimidinbasen hemmen, so dass die DNA-Synthese gestört wird. Die RNA-Synthese stört der genannte Metabolit durch seinen Einbau als "falsche Base". Es kommt zu einer Verminderung der HPV-Replikation, da die befallenen Hautzellen aufgrund ihrer hohen Wachstumsrate Fluorouracil in großem Maße aufnehmen.

Salicylsäure löst interzelluläre Desmosomen in der oberen Hautschicht (Statum corneum) und kann so die harte Hornschicht der Warzen auflockern. Zusätzlich hat sie noch einen antibakteriellen Effekt.

Dimethylsulfoxid steigert die Wirksamkeit von Fluorouracil und Salicylsäure, indem es die Substanzen in die Epidermis hinein "schleppt". Daher wird Dimethylsulfoxid auch als Enhancer bezeichnet, der Penetration und Permeation von Wirkstoffen über die Barriere der Hornschicht hinweg verbessert.
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Patientenhinweis

Folgende Hinweise sollten beachtet werden:
  • Lösung nur auf den betroffenen Stellen auftragen, d. h. umliegende Hautstellen mit einer Salbe (z. B. Vaseline) schützen.
  • Pinsel abstreifen, um die Lösung punktgenau aufbringen zu können, ggf. Lösung mit einem Zahnstocher auftragen.
  • Vor jedem neuen Auftragen die alte Lackschicht entfernen!
  • Lösung nicht auf Textilien und Acrylkunststoffe gelangen lassen!
  • Das Produkt ist feuergefährlich.
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Dosierung

Die Lösung darf bei der Therapie nicht auf die gesunde Haut geraten. Daher muss gegebenenfalls die umgebende Haut mit einer Salbe oder Paste vorher abgedeckt werden. Der auftragende Pinsel ist vor dem Auftragen gut am Flaschenrand abzustreifen, um ein Tropfen zu vermeiden. Bei kleinen Warzen empfiehlt sich eher das Auftragen mit einem Zahnstocher. Die mit dem Arzneimittel zu behandelnde Fläche sollte 25 cm² nicht überschreiten. Vor dem nächsten Auftragen muss der entstandene Lackfilm durch einfaches Abziehen entfernt werden.

Bei sehr prominenten Warzen oder Warzen an den Fußsohlen kann ein zwischenzeitliches Abtragen von bereits abgestorbenem Gewebe durch den Arzt nötig werden.

Entscheidend für den Therapieerfolg ist die konsequente Anwendung, die in der Regel über sechs Wochen erforderlich ist. War die Therapie erfolgreich, sollte das Arzneimittel noch eine weitere Woche lang angewandt werden.

Wussten Sie schon?

Die Wirkstoffprofile gibt es auch zum Download.

Vorteile: Offline verfügbar, Lerntools, Fortbildungen u.v.m.

Mehr erfahren Sie auf www.wirkstoffprofile.de.

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