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Ambroxol + Clenbuterol

     

Wirkmechanismus

Ambroxol: Sekretolytisches und sekretomotorisches Expektorans
Clenbuterol: Bronchospasmolyse durch Agonismus an β2-Adrenozeptoren der Lunge

Anwendung

Akute und chronische Atemwegserkrankungen

Eine Anwendung kann erfolgen bei akuten und chronischen Atemwegserkrankungen, die mit spastischen Verengungen der Atemwege, veränderter Sekretbildung und gestörtem Sekrettransport einhergehen. Insbesondere sind hier Bronchitiden, Emphysembronchitiden und das Asthma bronchiale zu nennen. Bei einer Emphysembronchitis ist die Atmung durch die Zerstörung von Alveolen zusätzlich erschwert (Emphysem = unphysiologische Luftansammlung).

Die Indikation gilt nicht für die Behandlung akuter Asthmaanfälle.

Erfolgt eine Dauerbehandlung des Asthma bronchiale, so sollte gleichzeitig eine antiinflammatorische Therapie (z. B. mit Glucocorticoiden) erfolgen.

Clenbuterol wird in der aktuellen Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Asthma (09/17) nicht mehr erwähnt.

Dosierung

Erwachsene und Kinder ab dem 12. Lebensjahr:
2-3 x täglich 0,02 mg Clenbuterol/30 mg Ambroxol (jeweils als Hydrochlorid) je nach Schwere der Erkrankung

Kinder bis zum 12. Lebensjahr:
0,8-1,5 µg Clenbuterol-HCl pro kg Körpergewicht verteilt auf 2-3 Tagesdosen.

Patientenhinweis

Die expektorierende Wirkung wird durch die Zufuhr von viel Flüssigkeit unterstützt.
Zu den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit einnehmen.

Nebenwirkungen

  Überempfindlichkeitsreaktionen

Gelegentlich können Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschläge, Gesichtsödem, Atemnot oder Pruritus (Juckreiz) auftreten. In sehr seltenen Fällen kann es zu anaphylaktischen Reaktionen bis zum Schock kommen.

  Gastrointestinale Beschwerden

Häufig kommt Übelkeit vor. Gelegentlich können auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie Mundtrockenheit, Erbrechen oder Bauchschmerzen auftreten.

  Geschmacksveränderung, Zungentaubheit

  Tremor

Diese häufige Nebenwirkung kommt durch einen Effekt des β2-Mimetikums an der quergestreiften Muskulatur zustande und geht nach einigen Wochen meist zurück.

  Kopfschmerzen

β2-Adrenozeptoren finden sich nicht nur in der Bronchialmuskulatur, sondern auch in der glatten Muskulatur von Blutgefäßen. Auch hier kommt es durch Stimulation mit Agonisten zu einer Vasodilatation. Dieses macht physiologisch in den Bereichen Sinn, welche unter Stress besser durchblutet werden müssen (Herzkranzgefäße und Hirngefäße).
Eine typische Folge der Erweiterung von Gehirngefäßen ist Kopfschmerz.

  Nervosität, innere Unruhe

β-Sympathomimetika können bei systemischer Resorption auch zu einer zentralnervösen Stimulation von Adrenozeptoren führen und daher Unruhe und Nervosität auslösen.

  Tachykardie, Tachyarrhythmie

Da die β2-Mimetika nicht absolut β2-selektiv sind, können sie am Herzen über β1-Rezeptoren zu Tachykardie und Tachyarrhythmien führen.

  Blutdrucksenkung

  Hyperglykämie

β-Sympathomimetika aktivieren die Adenylatcyclase, es wird cAMP gebildet, das die Proteinkinase A aktiviert, die wiederum aktive Leber- und Muskelphosphorylasen aus inaktiven Vorstufen bildet. Diese Phosphorylasen katalysieren den Abbau von Glykogen und somit die Freisetzung von Glucose aus Leber und Muskel. So kann es zu einer Hyperglykämie kommen.

  Hypokaliämie

Durch β2-Agonisten kann es zu einer vermehrten Aufnahme von Kalium in die Skelettmuskulatur kommen, die zu einer Hypokaliämie führen kann.
Eine Hypokaliämie kann Müdigkeit, Muskelschwäche, Obstipation und Herzrhythmusstörungen hervorrufen.

Kontraindikationen

Schwere Herz-Kreislauferkrankungen

Der inhalative Einsatz von β2-Sympathomimetika sollte bei Patienten mit schweren kardiovaskulären Grunderkrankungen wie frischer Herzinfarkt, tachykarden Rhythmusstörungen, KHK, Klappenstenose und so weiter nur unter Vorsicht erfolgen, da die Substanzen diese Erkrankungen negativ beeinflussen können. Die systemische Applikation der so verfügbaren Substanzen ist absolut kontraindiziert.

Hyperthyreose

Schilddrüsenhormone haben einen permissiven Effekt auf die Wirkung von Sympathomimetika. Daher kann es bei Patienten mit unbehandelter Schilddrüsenüberfunktion zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen kommen. Der Einsatz von Sympathomimetika sollte daher mit Vorsicht erfolgen. Die systemische Applikation ist kontraindiziert.

Gestörte Bronchomotorik

Eine Anwendung bei gestörter Bronchomotorik kann zu einem lebensbedrohlichen Sekretstau führen. Aus diesem Grund sollte eine Anwendung hier nur mit äußerster Vorsicht erfolgen.

Phäochromozytom

Es handelt sich um einen Tumor des chromaffinen Gewebes. Der Tumor setzt in hohem Maße Catecholamine frei (Noradrenalin, Adrenalin), was zu beschleunigtem Herzschlag, Bluthochdruck, Schwitzen usw. führen kann.

Schlecht eingestellter Diabetes mellitus

β2-Sympathomimetika haben einen Blutzucker-erhöhenden Effekt. Daher sollten die Substanzen nur mit Vorsicht bei Patienten mit schlecht eingestelltem Diabetes eingesetzt werden. Der Blutzuckerspiegel sollte engmaschig überprüft werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Das Arzneimittel ist im 1. Trimenon aufgrund mangelnder Datenlage kontraindiziert und sollte im 2. und 3. Trimenon der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung appliziert werden. Wegen der starken tokolytischen (wehenhemmenden) Eigenschaften von Clenbuterol muss eine Anwendung in den letzten Tagen vor der Geburt besonders vorsichtig erfolgen.
Tierversuche erbrachten weder embryotoxische noch teratogene Wirkungen.

Die Substanz geht in die Muttermilch über. Soll eine Anwendung in der Stillzeit erfolgen, so ist abzustillen.

Wechselwirkungen

  Antitussiva

Die sekretolytische Wirkung der Expektorantien führt vermehrt zu flüssigem Sekret, das der Körper leichter abhusten kann. Wird der Hustenreflex jedoch durch die gleichzeitige Gabe eines Antitussivums unterdrückt, wird das Sekret nicht mehr ausgeworfen und es kommt in der Folge zu einem Sekretstau, der lebensbedrohlich werden kann.

Antitussiva anzeigen

  Weitere BETA-Mimetika

Neben einer gegenseitigen Wirkverstärkung zwischen Clenbuterol und einem anderen β-Mimetikum kommt es auch zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen (Tachykardie, Arrhythmie).
Die Substanz kann das Risiko für die Entstehung einer Hypokaliämie erhöhen.

Weitere BETA-Mimetika anzeigen

  Methylxanthine z. B.Theophyllin

Die Wirkungen und Nebenwirkungen von Clenbuterol und dem Methylxanthin können sich gegenseitig verstärken. Das Risiko für die Entstehung einer Hypokaliämie wird erhöht.

Zu Theophyllin wechseln

  Anticholinergika

Anticholinergika und β2-Sympathomimetika können sich gegenseitig in ihrer bronchienerweiternden Wirkung verstärken. Es kommt aber auch zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen.


Anticholinergika anzeigen

  Glucocorticoide

Glucocorticoide können neben ihrer immunsuppressiven Wirkung die Empfindlichkeit und Expression von β2-Rezeptoren in der Lunge steigern und dadurch die Wirksamkeit von β-Mimetika verbessern (= β-permissiver Effekt). Durch die bronchienerweiternde Eigenschaft des β-Mimetikums kommt es wiederum zu einer besseren Wirksamkeit des Glucocorticoids. Diese Effekte sind in den meisten Fällen erwünscht.

Sowohl Glucocorticoide (über ihre mineralocorticoide Wirkung) als auch β-Mimetika (über ihre agonistische Wirkung an den β1-Rezeptoren der Macula-Densa-Zellen und dadurch Aktivierung des Renin-Angiotensin-Systems) können zu einer Hypokaliämie führen.

Glucocorticoide anzeigen

  BETA-Blocker

Es kommt zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung zwischen dem β-Mimetikum und dem β-Blocker.
β-Blocker können bei Patienten mit Asthma bronchiale schwere Bronchospasmen auslösen.

BETA-Blocker anzeigen

  Antibiotika

Durch gleichzeitige Gabe von Ambroxol mit einem Antibiotikum kann letzteres besser in das Lungengewebe übertreten. Dieser Effekt ist unter Umständen therapeutisch erwünscht.

Antibiotika anzeigen

  Antidiabetika

β-Sympathomimetika aktivieren die Adenylatcyclase, es wird cAMP gebildet, das die Proteinkinase A aktiviert, die wiederum aktive Leber- und Muskelphosphorylasen aus inaktiven Vorstufen bildet. Diese Phosphorylasen katalysieren den Abbau von Glykogen und somit die Freisetzung von Glucose aus Leber und Muskel. So kann es zu einer Hyperglykämie und damit zu einer Wirkungsabschwächung von Antidiabetika kommen. Dies ist aber meist nur bei höheren Konzentrationen der Fall.

Antidiabetika anzeigen

  MAO-Hemmstoffe z. B. Moclobemid

Die Nebenwirkungen von Clenbuterol auf das Herz können verstärkt werden.

Zu Moclobemid wechseln

  Tricyclische Antidepressiva

Die Nebenwirkungen von Clenbuterol auf das Herz können verstärkt werden.

Tricyclische Antidepressiva anzeigen

Strukturformel

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Wirkmechanismus

Ambroxol:
Ambroxol gehört zur Gruppe der Mukolytika. Die expektorierende Wirkung kommt dadurch zustande, dass die rheologischen Eigenschaften (Fließeigenschaften) des Bronchialsekrets im Hinblick auf eine geringere Viskosität verändert werden. Als Folge kann das Sekret leichter mit der Zilienbewegung abtransportiert und einfacher abgehustet werden. Daneben besteht eine sekretomotorische Wirkung, d. h. die Zilienbewegung wird angeregt.
Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht geklärt, man vermutet jedoch unter anderem eine Wirkung auf saure Mucopolysaccharide des Bronchialsekrets.

Therapeutisch relevant ist darüber hinaus eine Aktivierung des Surfactant-Systems in der Lunge. Surfactant, eine oberflächenaktive Substanz auf Phospholipidbasis, kleidet die Alveolen aus und verhindert so ein Zusammenfallen der Alveolen beim Ausatmen.
Neben dieser expektorierenden Wirkung weist Ambroxol eine lokalanästhetische Wirkkomponete auf, die therapeutisch zur symptomatischen Behandlung von Halsschmerzen genutzt wird. Die anästhesierende Wirkung beruht auf der Blockade von Natriumkanälen, also analog zu den Lokalanästhetika vom Aminoester- (Procain) oder Aminoamid-Typ (Lidocain).


Clenbuterol:
Die β2-Adrenozeptor-Agonisten (β2-Mimetika) werden in kurz wirksame (Fenoterol, Salbutamol und Terbutalin mit einer Wirkdauer von 4-6 Stunden), lang wirksame (Salmeterol mit einem Wirkungseintritt von 10-20 Minuten sowie Formoterol mit Wirkungseintritt nach 1-3 Minuten und einer Wirkdauer von 12 Stunden) und sehr lang wirksame (Indacaterol mit einer Wirkdauer von 24 Stunden) Substanzen eingeteilt.

Durch den Agonismus an den β2-Rezeptoren kommt es zu einer Erschlaffung der glatten Muskulatur in den Bronchien und den Blutgefäßen. Durch eine Hemmung der Mediatorfreisetzung aus den Mastzellen (allerdings deutlich schwächer als bei den Entzündungshemmern) und die Anregung der Zilienaktivität kommt es zu einer weiteren Verbesserung des Lungenstatus.

In höheren Dosierungen kommt es neben Effekten auf die glatte Muskulatur auch zu Wirkungen an der quergestreiften Muskulatur, da keine absolute β2-Selektivität besteht. Dadurch kann ein Tremor, die am häufigsten auftretende Nebenwirkung, die meist aber nach einigen Wochen nachlässt, hervorgerufen werden.

Für die Akutbehandlung eignen sich besonders die kurz wirksamen Substanzen. Für die Dauerbehandlung können diese auch genutzt werden, müssen dann allerdings häufiger als die lang wirksamen Substanzen angewendet werden. Bei Salmeterol und Formoterol reicht eine zweimal tägliche, bei Indacaterol eine einmal tägliche Gabe aus.  

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Patientenhinweis

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Dosierung

Feste und flüssige Zubereitungen
  • Kinder bis zu 12 Jahren bekommen eine Tagesdosis, die 0,8-1,5 µg Clenbuterol-HCl pro kg Körpergewicht und Tag entspricht, in Form von Saft.
  • Die Regeldosis für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren beträgt 2 x täglich eine Tablette zu 0,02 mg Clenbuterol-HCl und 30 mg Ambroxol-HCl. Bei schweren Erkrankungsfällen kann während der ersten 2 bis 3 Tage 0,06mg + 90 mg täglich peroral, verteilt auf 3 Einzeldosen verabreicht werden. Die zulässige Tageshöchstdosis liegt bei 0,08 mg Clenbuterol-HCl bei einer Verteilung auf 4 Einzeldosen. Bei längerer Anwendung kann auf 2-3 x täglich 0,01 mg + 15 mg reduziert werden.

Die Einnahme sollte zu den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit erfolgen.
Der Saft enthält 0,001 mg + 2,5 mg pro ml.
Eine Tablette enthält 0,02 mg + 30 mg.
(Bei allen Angaben findet sich zuerst die Clenbuterol-HCl-Dosis und dahinter die Ambroxol-HCl-Dosis.)

Leber- und Nierenfunktionsstörungen erfordern eine Dosisanpassung. Patienten, die auf β2-Adrenozeptor-Agonisten besonders empfindlich reagieren, sollten einschleichend auf eine geringere Dosis eingestellt werden.
Die genaue Dosierung ist der Gebrauchsinformation sowie der Fachinformation zu entnehmen.

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