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          < Gentamicin >

Gentamicin

Dermatika

Wirkmechanismus

Bakterizid wirkendes Aminoglykosid:
Bindung an 30S-Untereinheit von Ribosomen; Bildung von „Nonsense-Proteinen“

Anwendung

Ulcus cruris

Das Ulcus cruris („offenes Bein“) ist eine tiefe, meist nässende Wunde im Bereich des Unterschenkels. Als Ursache liegt in 80 % der Fälle eine chronisch venöse Insuffizienz (Stadium III) vor. Daneben gibt es aber auch arteriell bedingte Ulcera am Unterschenkel im Rahmen einer peripher arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Dabei kann sich aus dem Ulcus eine trockene Gangrän entwickeln (Raucherbein). Auch bei Diabetes kann sich, begünstigt durch die Kombination aus Arteriosklerose, diabetischer Polyneuropathie und hohem Zuckergehalt im Gewebe, ein Ulcus am Unterschenkel ausbilden, das infolge der Infektionsgefahr in eine feuchte Gangrän übergehen kann (diabetischer Fuß). Weitere Ursachen sind Vaskulopathien und myeloproliferative Erkrankungen.

Die Lokalisation des venös bedingten Ulcus cruris ist meist an den Innenseiten der Unterschenkel oberhalb des Sprunggelenks. Arteriell bedingte Ulcera können auch unter dem Fuß oder an einzelnen Zehen auftreten. Der Substanzdefekt erfolgt atraumatisch und reicht bis in die Lederhaut. Die Wunde ist schmerzhaft und zeigt eine sehr schlechte Heilungstendenz.

Die Therapie richtet sich zum einen gegen die Grunderkrankung und deren Ursachen (Einstellung eines Diabetes, Raucherentwöhnung, Wiederherstellung der arteriellen Versorgung, Varizenstripping). Zum anderen ist eine lokale konservative Therapie angezeigt, die zur Abheilung des Ulcus führen soll. Dabei ist die Wunde zu reinigen und eine Infektion entsprechend mit Antibiotika zu behandeln. Danach kann sich ein Granulationsgewebe ausbilden, das nach einer Epithelialisierung zur Abheilung führt. Das begleitende Ödem stört den Heilungsprozess und sollte beim venös bedingten Ulcus durch festes Wickeln minimiert werden. Bei arteriell bedingten Ulcera besteht hingegen bei Kompression immer die Gefahr der Nekrose und ist nicht indiziert. Nach Abheilung eines venösen Ulcus sollte mit dem Tragen von Kompressionsstrümpfen eine Prophylaxe durchgeführt werden.

Gentamicin wirkt besonders gegen gramnegative Keime. Staphylococcus aureus und epidermis als grampositive Erreger sind weitgehend resistent. Ein mikrobieller Nachweis ist daher ratsam.

Dekubitus

Besonders bei bettlägerigen, immobilen Patienten kann es durch dauernden Druck und damit einhergehender Kompression der Hautgefäße zu einer Mangelversorgung des Gewebes kommen, wodurch dieses geschädigt wird. Ein Dekubitus (Druckgeschwür) ist die sich daraus entwickelnde, schlecht heilende Wunde, die Haut und Unterhaut, im weiteren Verlauf sogar Muskeln, Sehnen und Knochen betrifft. Es kann zu Nekrosen und Infektionen bis hin zur Sepsis kommen.

Der Dekubitus wird in verschiedene Schweregrade eingeteilt und reicht von der nicht wegdrückbaren umschriebenen Hautrötung (Grad 1) bis zur ausgedehnten Zerstörung aller Hautschichten mit Muskeln und Knochen (Grad 4). Besonders betroffen sind Knochenvorsprünge wie Steiß, Hüfte, Fersen, Dornfortsätze, Schultern, Knie und Ellenbogen.
Zu den auslösenden Faktoren gehört ein stetiger Druck, der höher als der Kapillardruck ist und diese somit zusammendrückt, über eine längere Dauer (1-2 Stunden reichen schon). Dazu kommen Reibung und Scherkräfte, die allein beim Hin- und Herrutschen im Bett und Falten in Laken und Bettdecke auftreten, wobei sich Hautschichten gegeneinander verschieben. Der im Allgemeinen reduzierte Allgemeinzustand infolge von Krankheiten oder Alter des Patienten ist ein zusätzlicher Risikofaktor. Die anfangs für den Patienten u. U. nicht sichtbare, schmerzfreie Druckstelle und Hautrötung erschwert den Beginn adäquater Gegenmaßnahmen.

Die Therapie zielt darauf ab, die auslösenden Faktoren zu beseitigen, nekrotisches Gewebe abzutragen und eine eventuell bestehende Infektion zu behandeln. Gentamicin wirkt besonders gegen gramnegative Keime. Staphylococcus aureus und epidermis als grampositive Erreger sind weitgehend resistent. Ein mikrobieller Nachweis ist daher ratsam.

Zur Prophylaxe und weiteren Therapie gehört die Vermeidung von Druckstellen durch entsprechende Lagerung, häufigen Lagerungswechseln und Abpolsterung gefährdeter Regionen (Antidekubituskissen, etc.). Die Haut muss gut gepflegt und, soweit möglich, der Patient schnell mobilisiert werden.

Dosierung

2-3 x täglich dermal

Patientenhinweis

Nebenwirkungen

  Kontaktdermatitis

Die allergische Reaktion äußert sich durch Brennen, Juckreiz oder Rötung.
Wenn es durch topische Anwendung zu einer Sensibilisierung kam, darf später auch systemisch nicht mehr mit Aminoglykosiden behandelt werden.

Kontraindikationen

Anwendung am Auge und auf Schleimhäuten

Für die Anwendung am Auge gibt es spezielle Augensalben und -tropfen.

Wechselwirkungen

  Latex

Bei der Behandlung im Genital- oder Analbereich kann es durch weißes Vaselin und dickflüssiges Paraffin bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit dieser kommen.

Strukturformel

Strukturformel

Kommentar

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Wirkmechanismus

Bei dieser Substanz handelt es sich um ein Aminoglykosidantibiotikum, welches aus Micromonospora purpurea gewonnen wird. Durch einen aktiven Transport wird es in das Bakterium aufgenommen und stört dort die Proteinbiosynthese an den Ribosomen. Es kommt nicht zu einer Blockierung der Peptidkettenverlängerung, wie bei den Bakteriostatika, sondern zu einer Fehlsteuerung der Proteinbiosynthese, wodurch funktionslose "Nonsens-Proteine" entstehen. Die Wirkung ist bakterizid, weil sich das Bakterium bei der immer wieder neubeginnenden Synthese energetisch verausgabt und die Apoptose einleitet.
Das antibakterielle Spektrum ist breit mit einem Schwerpunkt im gramnegativen Bereich. Für eine gute Wirksamkeit ist ein neutrales bis schwach basisches und aerobes Milieu nötig.
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Patientenhinweis

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Dosierung

Das Arzneimittel sollte dünn aufgetragen werden. Die Arzneiform sollte den entsprechenden lokalen Gegebenheiten angepasst werden (Salbe bei trockener, Creme bei feuchter Haut). Der Verbandwechsel erfolgt 1 x täglich. Die Therapiedauer sollte auf wenige Tage begrenzt werden.

Die Anwendung bei Kindern wird aufgrund fehlender Datenlage nicht empfohlen.

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Vorteile: Offline verfügbar, Lerntools, Fortbildungen u.v.m.

Mehr erfahren Sie auf www.wirkstoffprofile.de.

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